Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Kleinkind 14 Monate andauernde Schreiphasen

Ingrid Henkes

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Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Kleinkind 14 Monate andauernde Schreiphasen

Wunschkind2202

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Guten Tag Frau Henkes, ich bin etwas ratlos und hoffe auf Hilfe von ihnen. Mein Sohn kann sehr schnell aufbrausend werden. Er war schon immer sehr impulsiv aber seitdem er laufen kann möchte er weder im babywagen noch im Auto sitzen. Wenn er gerade zufällig nicht schläft schreit er meistens nach 10 Minuten los ,bis man ihn rausnimmt, selten beruhigt er sich von alleine. Er steigert sich sehr hinein und verschluckt sich auch oft in diesem Zustand. Zudem ist das Wickeln nur durch starke Ablenkung möglich . Baden ist eine reinste Katastrophe, vor einem Monat hat er es noch geliebt, momentan schreit und heult er nur. Ich kann schon nirgendwo hingehen und ich würde einfach gerne mal das mein Kind eine Stunde im babywagen sitzt. Habe schon vieles wie naschzeug Spielzeug zur Ablenkung getestet aber es funktioniert meistens nicht . Zu unserer Vorgeschichte mein Kind war bis zum 10 Monat sehr schnell überreizt gerade in ungewohnten Umgebungen. Gerade als sich dies gelegt hat kommt nun diese Phase. Ich habe das Gefühl das er gewisse Sachen testet wie schnell wir auf ihn eingehen etc. Bitte geben sie mir Tipps ich bin langsam erschöpft von dem Zustand . Vielen Dank und lg 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Ihr Sohn zeigt das typische Verhalten vieler Kleinkinder. Er hat mit dem Laufen lernen einen großen Entwicklungssprung gemacht. Das Laufen bietet ihm die Möglichkeit, sein Umfeld näher zu erkunden und seinen Radius zu erweitern. Damit wächst auch sein Interesse an allem, was es zu entdecken gibt. Das ist für seine Entwicklung sehr wichtig und Sie sollten ihm das so gut es geht ermöglichen. In dieser Phase wird das Sitzen im Kinderwagen langweilig, weil Kinder sich darin nicht genügend bewegen können. Ihren Wunsch, eine Stunde im Kinderwagen sitzen zu bleiben, wird Ihr Sohn Ihnen nicht erfüllen können. Er will Sie damit nicht ärgern. Er kann mit vierzehn Monaten jedoch noch keine Rücksicht auf andere nehmen. Verändern Sie die Gestaltung der Beschäftigung mit Ihrem Sohn. Vermutlich ist er auf einem Spielplatz zufriedener. Wenn es die Situation erfordert, dass er im Kinderwagen oder Autositz bleiben muss, sollten Sie ihn trösten und ihm zeigen, dass Sie verstehen, wie schwierig und unangenehm das für ihn ist. Manchmal lässt sich das Weinen dann nicht verhindern. Mit Ihrem beruhigenden Zuspruch wird es Ihrem Sohn leichter fallen, das zu ertragen. Für das Wickeln haben Sie mit der Ablenkung eine gute Lösung gefunden. Das Baden können Sie für eine Weile reduzieren oder vielleicht zusammen mit ihm baden. Versuchen Sie, ein Spiel daraus zu machen. Da er es zuvor gemocht hat, wird sich die Ablehnung bald wieder legen. Ich entnehme Ihrem Schreiben, dass Sie sich aktuell durch das Verhalten Ihres Sohnes sehr eingeschränkt fühlen. Das ist verständlich, denn Kleinkinder fordern Ihre Eltern sehr. Ich empfehle Ihnen, sich Unterstützung bei Familie oder im Freundeskreis zu suchen. Dann könnte jemand anderes Ihren Sohn mal ein paar Stunden betreuen und Sie hätten etwas Zeit für sich. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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