Tschassi
Hallo, meine Tochter (4 Jahre) geht seit 1 Jahr in die Kita, spielt dort meistens alleine, ab und zu auch mit wechselnden Kindern. Die Eingewöhnung hat lange gedauert (sehr anhänglicher und ängstlicher Typ), ging aber ohne Tränen. Auch nach Ferien ging es ohne Probleme. Über den Sommer sogar richtig gerne und wollte auch länger (sie ist Mittagskind), weil sie dort immer Insekten suchen konnte (sie liebt diese). Sie hat seit 7 Monaten einen kleinen Bruder, die Entthronung war schwierig, aber seit ca. 3 Monaten kommt sie sehr gut mit der Umstellung zurecht. Wir waren vor 2 Wochen nochmal 2 Wochen im Urlaub. Seitdem möchte sie nicht mehr in die Kita. Seit ein paar Tagen weint sie panisch schon zu Hause, sie fragt mich jeden Tag mehrmals, ob sie gehen muss und sagt dass sie Angst ohne Mama und Papa hat. In der Kita beruhigt sie sich wohl schnell, freut sich dann wenn ich sie hole. Jedoch ist die Situation daheim schon sehr belastend, sie ist sehr anhänglich, ängstlich und redet ständig davon, dass sie nicht in die Kita will. Mein Mann denkt, dass wir sie weiter schicken sollten, damit sie lernt mit solchen Situationen umzugehen. Ich bin eher der Meinung, dass man sie mal eine Zeit daheim zu Ruhe kommen lassen sollte, damit es für sie keine ausweglose Situation ist und wir ihr auch nicht mitgeben „egal wie schlecht es dir geht, wir sind nicht da“. Mein Mann hat Angst dass sie dann gar nicht mehr will. Was meinen Sie? Danke
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, Ihrer Beschreibung nach hat Ihre Tochter schon ein Problem das nicht mit entweder - oder zu lösen ist. Es scheint mir sinnvoll herauszufinden, was die Änderung bewirkt hat. Angst tritt nicht einfach so auf. Ist was im KiGa passiert, was ihre Bewältigungsmöglichkeiten übersteigt? Ein wichtiger Grund könnte der Unterschied zum Bruder sein (ich muß gehen und der darf bleiben), was im Urlaub ja völlig aufgehoben war. Hilfreich könnte da der Spielwunsch Ihrer Tochter sein. Vielleicht können Sie in Ihr Spiel die verschiedenen möglichen Gründe mal in der Rolle der Tochter einbauen. So könnte sichtbar werden was wesentlich ist und man spielerische Lösungen suchen und finden. Ist ein gutes Mittel was in der Kindertherapie oft genutzt wird. Macht auch Spaß, weil es tatsächlich immer wieder zu konkreten Lösungen führt. Versuchen Sie`s mal. Dr.Ludger Nohr
Tschassi
Noch ein Nachtrag: sie möchte auch immer, dass wir die Verabschiebungs- und Abholszene nachspielen (min 1h am Tag). Sie sagt dann immer, dass ich sie spielen soll und sie spielt dann die Mama. Dann sagt sie immer, dass ich sagen soll, dass ich nicht in der Kita bleiben will und lieber bei der Mama sein möchte, weil ich als sie Angst habe. Dann sagt sie typische Sachen, die ich als Mama in so einer Situation immer sage. Dann müssen wir noch spielen, wie sie abgeholt wird und ich (als sie) muss mich dann ganz doll freuen.
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