Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Kind zurückhaltend mit Gleichaltrigen

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Kind zurückhaltend mit Gleichaltrigen

Amsel35

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Hallo Frau Henkes! Meine Freundin hat mich die Tage sehr verunsichert, weil meine Tochter (4,1) noch eher ruhig im Spiel mit anderen Kindern ist. Sie spielt zwar schon mit, kommt aber auch häufig zu uns Erwachsenen und möchte uns miteinbeziehen. Meiner Meinung nach geschieht dies aus Unsicherheit! Meine Freundin meinte, dass sie das von anderen Kindern nicht kennen und anstrengend finden würde. Ich finde das gar nicht schlimm, bin jetzt aber ganz verunsichert. Sie meinte, sie fände das eher unnormal, wenn Kinder sich so verhalten würden wie meins. Ich finde eigentlich, dass meine Tochter schön spielt, aber sie mag eben auch Erwachsene. Muss ich mich sorgen? Im Kindi ist sie auch gern bei Erwachsenen, spielt aber auch mit Kindern. Ich habe jetzt gar keine Lust mehr mich zu treffen, aus Angst meine Tochter wird wieder als unnormal abgestempelt. Soll ich meine Tochter zum Spielen schicken, wenn sie kommt, oder soll ich ihr weiterhin auch meine Aufmerksamkeit schenken, wenn sie diese sucht. Ich spiele dann auch schonmal mit! Ist das falsch? Meine Freundin meinte, dass würde zur Unselbstständigkeit führen. Sie hat übrigens drei Kinder. Ab wann muss ich mich sorgen, wenn meine Tochter noch ab und zu Hilfe braucht oder den Kontakt zu Erwachsenen auch schon mal bevorzugt? Meiner Meinung nach steckt da kein Krankheitsbild dahinter, oder? Jedes Kind ist doch anders!


Ingrid Henkes

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Guten Tag, nein, da steckt wirklich kein Krankheitsbild hinter. Das Verhalten Ihrer Tochter ist völlig in Ordnung, auch wenn sich andere Kinder vielleicht anders verhalten. Vermutlich ist Ihre Tochter noch ein wenig unsicher im Spiel mit anderen Kindern. Dann kommt sie ab und an zu Ihnen, um sich etwas Sicherheit zu holen. Die bekommt sie von Ihnen auch und das hilft ihr. Das halte ich für eine sinnvolle Möglichkeit, Ihrer Tochter zu mehr Sicherheit zu verhelfen. Wenn Ihre Tochter mehr Selbstsicherheit entwickeln hat, wird sie gewiss vorwiegend mit Kindern spielen wollen. Solange helfen Sie ihr bei dieser Entwicklung, indem Sie Ihre Tochter in allem bestärken, was ihr hilft sich als gut und richtig zu empfinden. Ratschläge zur Erziehung im Freundeskreis sind in der Regel schwierig. Der Ragebende ist oft von eigenen Motiven beeinflusst und nicht von einem objektiven Bild des Kindes. Natürlich verlaufen Freundinnentreffen anders und eventuell weniger intensiv, wenn dabei kleine Kinder betreut werden müssen. Das sieht in ein paar Jahren schon wieder anders aus. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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