Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Kind ist schwierig

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Kind ist schwierig

Mitglied inaktiv

Hallo. Mein Sohn (1 Jahr) ist derzeit sehr schwierig. Man kann mit ihm rein gar nichts mehr unternehmen, z.B. Kinderwagen ist nicht mehr, es wird nur noch im Wagen geschrien, das Auspacken ist eine Katastrophe, beim Autofahren schreit er bis wir am Ziel angekommen sind, daß kann schon auch mal länger sein - halt einfach alles auf das er keine Lust hat wird verweigert. Klar, wenn es ein normales Motzen wäre, aber er schreit derartig. Ich bin mit den Nerven fast am Ende. Ich frage mich auch, ob ich was falsch mache, weiß einfach nicht was los ist. Ich befasse mich sehr viel mit ihm, arbeite nicht – habe quasi den ganzen Tag Zeit für ihn und trotzdem verhält er sich so. Auch mochte er es schon als Baby nicht, daß man ihn an den Händen anfasst, das hat sich bis heute nicht geändert. Er mag solche Berührungen nicht, zieht seine Hände weg und motzt. Woran kann das liegen, ändert sich das oder bleibt das ? Wie kann man ihn hier unterstützen bzw. ausgeglichener machen ? Danke, für Ihren Rat LG Karin + Simon


Liebe Karin, liebe Moni, zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, daß sich Ihre beiden Kinder in der Phase der Loslösung befinden, was bedeutet, daß sie nicht mehr alles klaglos und widerstandslos mit sich machen lassen. Sie spüren mehr und mehr ihren eigenen Willen in sich, und um die Wirkung dieses Gefühls auch zu erzielen, müssen sie zuerst Widerstand üben. Denn einen voraus planenden und ergebnisorientierten Willen können sie mangels kognitiver, d.h. geistiger Fähigkeiten ja noch nicht aufbringen. Das müssen sie bei Ihren Unternehmungen jetzt immer mit kalkulieren. Der Entwicklungsschritt ist normal und wichtig. Wenn ein Kind emotionale Zuwendung oder körperliche Berührung überhaupt nicht ertragen kann, und das von Anfang an, sollte man das zum Anlaß nehmen, mit dem KiA/KiÄ gerade über dieses Phönomen ausführlich zu sprechen. Vielleicht ist ja eine psychologische Untersuchung notwendig. Viele Grüße


Mitglied inaktiv

Hallo Karin, Deine Frage betrifft mich auch, so dass ich Dir leider keine Antwort geben kann. Meine Tochter (11 Monate) war auch von Anbeginn kein Schmusekind, wollte nie in den Kinderwagen oder Autofahren. Ich habe mittlerweile schon Magenschmerzen, wenn ich mit ihr einen Spaziergang machen möchte, da ich weiss, nach spätestens 20 Minuten geht das Geschreie wieder los. Es kann ja nicht immer an den Wachstumsschüben liegen. Ich bin auch auf die Antworten gespannt.


Liebe Karin, liebe Moni, zunächst einmal möchte ich darauf hinweisen, daß sich Ihre beiden Kinder in der Phase der Loslösung befinden, was bedeutet, daß sie nicht mehr alles klaglos und widerstandslos mit sich machen lassen. Sie spüren mehr und mehr ihren eigenen Willen in sich, und um die Wirkung dieses Gefühls auch zu erzielen, müssen sie zuerst Widerstand üben. Denn einen voraus planenden und ergebnisorientierten Willen können sie mangels kognitiver, d.h. geistiger Fähigkeiten ja noch nicht aufbringen. Das müssen sie bei Ihren Unternehmungen jetzt immer mit kalkulieren. Der Entwicklungsschritt ist normal und wichtig. Wenn ein Kind emotionale Zuwendung oder körperliche Berührung überhaupt nicht ertragen kann, und das von Anfang an, sollte man das zum Anlaß nehmen, mit dem KiA/KiÄ gerade über dieses Phönomen ausführlich zu sprechen. Vielleicht ist ja eine psychologische Untersuchung notwendig. Viele Grüße


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