Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Kind,3 Jahre entwickelt Tics?!

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Kind,3 Jahre entwickelt Tics?!

Annajot84

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Mein Sohn ist 3 Jahre zwei Monate. .Er ist ein quirliger, lustiger und sensibler Kerle mit wenig bis keinem Sitzfleisch. Nun zeigt er Auffälligkeiten die uns besorgen. Seit einer Woche zwinkert er permanent mit den Augen. Es sieht aus wie ein Tick. Seit heute ist es etwas besser geworden, dafür beisst er sich jetzt ständig auf seiner Faust rum. Zuvor schon streichrlt er sich ständig im Gesicht rum. Als würde ihn die Nase, der Mund die Ohren die Kopfhaut jucken. Körperliche Auffälligkeiten außer am Tag des Augezwinkerns etwas Kopfweh, hatte er nicht. Ging dann auch Abends wieder weg. Als er damals den Schnuller nicht mehr wollte, mit ca 2,5 leckte er sich ständig über den Mund. Das macht er nun nicht mehr, ging aber bis vor ein paar Monaten noch. Er zupft sich auch ständig die Häutchen an seinen Fingern ab, was denke ich jeder mal kennt. Das gehört bei ihm allerdings schon zum täglich Brot. Da ich auch ein Nagelkauer bin und ADHS habe, dachte ich bisher nur, dass ich das Ganze mal im Auge halte, aber ruhig Blut bleibe, vor allem weil er guter Dinge ist und sich normal entwickelt. Allerdings scheint er jetzt wirklich Stress zu haben oder? Er ist an sich auch immer noch guter Dinge, haut uns aber seit kurzem und spielt brutalere Szenen. Ich habe zwei Auslöser im Kopf. Zum einen hat er vor gut einer Woche (was ja passen würde) leider eine Playmobil-Ritter-Serie sehen dürfen, die meines Erachtens viel zu brutal und gruselig war. Papa willige aber ein, also ließ ich es mal zu. Promt hatte er zwei Tage Albträume. Hatte es dann verboten, Kind wollte aber unbedingt und der Kompromiss von Papa war,.dass wir es noch einmal versuchen. Ich hatte es dann aber unterbrochen und mein Sohn willigte sogar selber ein und sagte: Das kucken wir nie wieder an. Fast zeitgleich ( mein Kind ist seit 1. Dezember im Waldkindergarten, Es läuft ganz gut, obwohl er zuvor noch nie fremd betreut wurde.) mussten eine Woche lang personell bedingt, die zwei Waldgruppen für eine Woche zusammen geworfen werden. Dort war ein größeres Kind das ihn wohl gehauen hatte. Er nahm es recht sportlich und diese Situation kam beläufig raus. Nun ist alles wieder geregelt. Allerdings ist sein über das Gesicht streichen und Augenzwinkern immer noch, wenn auch eher phasenweise vorhanden.  Die Frage ist: Wie können wir ihm helfen? Gar kein Fernseh mehr, ruhige Nachmittage nach dem Kindi? (.Wobei die eh in der Regel ruhig sind) Spielen daheim zusammen, sonst keine Termine) ...Bin um jeden Rat dankbar. Vielleicht noch das: Mein Sohn war von Baby an schon immer ein Kind, dass alles sehr genau beobachtet hat und vor lauten Dingen Angst hatte. Heute hebt er sich die Ohren zu, wenn was zu laut ist. Liebe Grüße, Anna


Ingrid Henkes

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Guten Tag, sogenannte Tics sind bei Kindern im Alter Ihres Sohnes recht häufig, auch ohne äußeren Auslöser. Sie verschwinden meist nach einigen Wochen von alleine wieder. Widmen Sie dem Verhalten möglichst keine Aufmerksamkeit. Versuchen Sie vor allem nicht, dieses Verhalten zu verbieten. Das wäre eine Überforderung für Ihren Sohn. Sie müssen vermutlich an Ihrem Tagesablauf nichts ändern. Meiner Meinung nach müssen Dreijährige noch nicht Fernsehen. Gesehenes wie Gehörtes können auf Kinder ängstigend wirken, auch wenn Erwachsene die Inhalte für harmlos halten. Dreijährige sind dem Fernsehgeschehen noch völlig ausgeliefert. Sie können zwischen Realität und Film nicht unterscheiden. Sie können Ihren Sohn ermuntern, Ihnen von belastenden Erlebnissen im Kiga zu erzählen. Erklären Sie ihm, dass es ihm helfen kann, wenn Sie davon wissen und ihn trösten können. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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