Lena2912
Hallo,
Ich frage mich, wie sich meine Stimmung auf meinen Sohn (1 Jahr alt) auswirkt.
Da ich von Montag bis Freitag komplett alleine mit ihm bin und aktuell keine Unterstützung habe, habe ich manchmal keine „Lust“ auf ihn. Ich spiele natürlich dennoch mit ihm, er ist bis auf eine Stunde Mittagsschlaf von 7-21 Uhr wach, da wird es nicht langweilig allerdings merke ich, dass der Opa z.b. mit mehr Enthusiasmus mit ihm spielt als ich. Ich frage mich ob er sich dadurch vielleicht weniger geliebt fühlt?
Wir hatten auch einen schwierigen Start mit stillproblemen, ich habe es wochenlang versucht und dann mit Flasche hat es super geklappt. Hab hier auch Sorge ihm geschadet zu haben, auch wenn ich nur das beste für ihn wollte.
Danke
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, ich finde das eine wichtige und ehrliche Beobachtung, die Sie da beschreiben. Ich glaube, dass es den meisten Müttern (Eltern) mehr oder weniger so geht, da es schwer ist, so lange, angepasst an andere Bedürfnisse, froh und zugewandt zu sein. (Der Opa macht das nämlich nur ab und zu und ist dann wieder weg). Die wichtige Frage ist eigentlich, wie man mit solchen Momenten/Phasen umgeht und sie nicht nur durchhält. Ich glaube, daraus haben sich Mütterfrühstücke, Kleingruppen, aber auch Arbeit von Müttern usw. entwickelt, weil die Mütter nicht nur Mütter sein wollten/konnten. Das Gefühl ist also völlig menschlich und OK und dann gilt es, gute Möglichkeiten für BEIDE zu finden. Das kann sehr unterschiedlich sein, wie Sie sich Freiräume schaffen, Sie müssen nur akzeptieren, dass das in Ordnung ist. Mutter und Kind müssen sich kennenlernen, so wie sie sind. Vorspielen bringt da gar nichts,es wirkt sogar eher trennend und/oder verunsichernd. Und Sie werden merken, wenn Sie wieder ein bißchen Frei-Raum haben, ist der Kontakt wieder einfacher und freudvoller. Dr.Ludger Nohr
Lena2912
Ich bin natürlich nicht dauerhaft genervt von ihm, aber ich merke einfach im Verlauf der Woche dass ich mal eine Pause bräuchte. Und beim stillen meinte ich, dass ich vielleicht früher auf Flasche umstellen hätte sollen, weil es dann leichter für ihn und mich gewesen wäre - da er per Sectio auf die Welt kam und 3-Monats-Koliken hatte wollte ich jedoch unbedingt stillen weil ich dachte das sei besser für ihn