Sophie@K
Mein Sohn ist vor einigen Wochen in die Schule gekommen. Er ist 6 Jahre alt. Kurz vor der Einschulung kam vom Kindergarten die Idee er könne evtl. direkt in Klasse 2 starten. Er kann bereits lesen und schreiben (wenn auch nicht schön oder fehlerfrei) er rechnet viel und gerne (heute Nacht war ihm langweilig - da hat er richtig berechnet wieviele Tage 5 Jahre haben, er weiß dass 10 Minuten 1/6 Stunde ist, er kennt die Quadratzahlen bis 15^2 und er berechnet einfach alles). Nun fällt er in der Schule aber eher durch Stören als durch gute Leistungen auf. Die Lehrerin meinte vor ein paar Tagen: „ein Überflieger ist er nicht. Er kann einfach nicht abwarten und stört“… ich glaube sie bekommt das gar nicht mit was er so kann weil sie ja nur Buchstaben und Zahlen lernen. Er macht das sehr schnell und unsauber und stört dann. Ich würde ihm so gerne helfen weil ich befürchte er bekommt da ständig eine aufs Dach (was ich ja richtig finde wenn er Blödsinn macht, aber er verliert den Spaß am lernen). Daheim kann er auch stundenlang Legotechnik bauen oder wissensCDs auswendig lernen. Ich selbst bin Mathelehrerin (er hat sich das meiste aber selber beigebracht) und denke ich kann gut einschätzen wie weit er ist aber das hilft hier ja auch nichts. Ich suche wirklich nach Rat oder einem Tipp, damit er lernt ruhig zu sitzen auch wenn er sich langweilt.
Guten Tag, ich denke, Sie sollten auf alle Fälle das Gespräch mit der Lehrerin suchen, denn auf deren guten Willen sind Sie angewiesen, wenn die Schule für Ihren Sohn interessant werden soll. Auf keinen Fall sollte die Schule ein Ort sein, an dem ein Kind sich langweilt. Ein Sechsjähriger kann auch gar nicht lernen, ruhig sitzen zu bleiben, wenn er sich langweilt. Selbst wenn Ihr Sohn kein Überflieger ist, sollte er seine Zeit in der Schule doch mit einer sinnvollen Tätigkeit verbringen. Das muss nicht unbedingt das Gleiche sein wie bei seinen Mitschülern. Gleichzeitig wäre es für Ihren Sohn aber auch wichtig, dass er den gleichen Anforderungen genügen muss wie die anderen Schüler/Innen. Wenn alle ordentlich arbeiten sollen, muss er das auch lernen. Das ist schon aus Gründen der sozialen Integration wichtig. Es könnte auch sinnvoll sein, sich an den schulpsychologischen Dienst zu wenden. Die sind mit Ihrer Fragestellung sicherlich vertraut und könnten dabei helfen, eine Brücke zu bauen zwischen den Erwartungen der Lehrerin und den speziellen Bedürfnissen Ihres Sohnes. Bei der Versetzung begabter Kinder in eine höhere Klasse bin ich generell eher skeptisch. Selbst wenn der Lernstoff angemessener ist, fallen die Sozialkontakte schneller weg, weil das Kind zu jung für die Mitschüler/Innen ist. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingird Henkes