Moonmoth
Guten Tag, mein Sohn ist 4. Er stellt komplizierte Fragen, spricht sehr gut. Er geht seit 3 Monaten in den Kindergarten. Zuvor war er zwei Jahre lang bei einer Tagesmutter. Entgegen unserer Vermutung erwies sich die Eingewöhnung im Kindergarten als schwierig, obwohl er sich auf den Kiga gefreut hatte. Mittlerweile geht er aber gerne. Gemäß Kindergarten gibt es aber Situationen in denen eine 1 zu 1 Betreuung notwendig ist. Das sind insb. Situationen mit vielen Kindern wo „Chaos“ herrscht. Er ist ein Kind, dass viel herumdenkt und sich Sorgen macht. Während der Kita-Eingewöhnung wurde er großer Bruder, hat sich selbst zusammengereimt, wie ein Baby herauskommt und sich Sorgen gemacht ich würde dabei „kaputt“ gehen. Im Kiga sorgt er sich zb wenn es zum Essen rein geht, dass er möglicherweise nicht schnell genug die Schuhe ausbekommt, um dann rechtzeitig am Waschbecken zu sein und dann schnell eben den Platz am Tisch erhaschen zu können, den er will. Stehen ihm in solchen Situationen dann zB Kinder im Weg, kann es nen ordentlichen Wutanfall geben, weil sein Plan, eben diesen Platz zu bekommen möglicherweise nicht mehr aufgehen könnte. Die Erzieherin nimmt ihn also frühzeitig an die Hand, geht mit ihm vor, verhindert entsprechende Situationen und erklärt ihm genau seine Optionen und alles ist gut. Der Kiga will nun einen Integrationshelfer holen. Ist mein Sohn wirklich so „unnormal“? Muss er da nicht einfach durch? Auf dem Formular steht ständig das Wort „Behinderung“.
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, leider scheint es so zu sein, dass der Personalschlüssel der KiTa nur "funktionierende" Kinder zulässt. Ich finde das sehr bedauerlich, weil es den Kindern insgesamt nicht gerecht wird. Mit momentanen Schwierigkeiten umzugehen ist m.E. die Aufgabe der den Kindern bekannten und vertrauten Pädagoginnen. Vor allem, weil sie das in einer integrativen Weise tun können, die gar nicht besonders auffallen muß und das Kind nicht unnötig stigmatisiert. Ich kann den Aufwand nicht wirklich abschätzen, trotzdem können Sie Ihren Wunsch, dass das erstmal von den ErzieherInnen geleistet wird, deutlich machen. Es ist ja gut möglich, dass Ihr Sohn zunehmend vertrauter wird mit der KiTa und dann auch seine eigenen Lösungen findet. Wenn sich zeigt, dass das nicht reicht und eine längerfristige Lösung nötig ist, dann kann man neu überlegen. Ganz unabhängig von der konkreten Frage könnte es Gedanken darüber auslösen, wie die KiTa besetzt ist und wie man das ändern könnte. Z.B. gibt es viele junge Menschen, die Praktika suchen und so den ErzieherInnen mehr Raum für ihre eigentlichen Aufgaben geben könnten. Dr.Ludger Nohr
Moonmoth
Ich habe noch vergessen zu erwähnen, dass der Integrationshelfer gewünscht wird, da der Kiga diese 1 zu 1 Betreuung und das ausführliche Erklären um die genannten Situationen zu vermeiden, personell nicht stemmen kann und sie das quasi grade nur „ausnahmsweise“ so mit ihm machen, wie sie es grade tun. Ich persönlich denke, dass er ja lernen muss mit solchen Situationen umzugehen und es nicht sinnvoll ist, diese immer im vorhinein zu vermeiden, oder?
Dr. med. Ludger Nohr
Ich hatte Sie auch so verstanden. Ich kann aber aus dieser beschriebenen Situation nicht ersehen, dass das für die KiTa nicht zu leisten wäre, bis Ihr Sohn da einen Schritt weiter ist.
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