Frage: Hand halten zur Regulation

Guten Tag, unsere Tochter wird in wenigen Wochen 2 Jahre alt. In den letzten Wochen hat es sich im Alltag irgendwie so entwickelt, dass sie ständig nach meiner Hand verlangt und diese halten möchte und dabei mit meinen Fingern spielt, sie knetet etc. Sie verlangt explizit danach in allen möglichen Situationen: beim Essen, beim Buch anschauen am Sofa, einfach so zwischendurch, beim Autofahren etc. Auch wenn sie am Arm ist, will sie immer meine Hand halten. Beim Einschlafen sowieso bzw. nächtlichem Erwachen. Schön langsam ist das etwas anstrengend, aber gut. Ich kann damit leben und sie akzeptiert auch ein Nein, wenns mal nicht geht. Was mich eher beschäftigt ist die Frage, wie das Ganze funktionieren soll, wenn sie in die Kita geht und nicht ständig jemand zur Verfügung steht, ihr die Hand zur Regulation anzubieten. Übergangsobjekte wie ein Kuscheltier nimmt sie teilweise an, beim Einschlafen aber kaum. Haben Sie Tipps, wie man hier in Hinblick auf den Kita Besuch vorbereiten kann oder ist das gar nicht notwendig und Kinder finden selbst passende Strategien?   Lg larifari

von larifari am 20.06.2022, 14:54



Antwort auf: Hand halten zur Regulation

Guten Tag, Ihre Tochter ist mit zwei Jahren vermutlich in der Wiederannäherungskrise. Kinder benötigen dann für eine Weile wieder mehr Nähe zur Mutter, um sich zu versichern, dass diese ihnen erhalten bleibt, bis die innere Präsenz der Mutter besser entwickelt ist. Ihre Tochter holt sich diese Nähe durch das Spielen mit Ihren Händen. Für Sie ist das anstrengend aber auszuhalten. Schrittweise können Sie Ihrer Tochter nun vermitteln, dass das Ihre Hände sind und Sie darüber verfügen möchten. Das Bedürfnis nach Nähe lässt sich auch anders befriedigen. So können Sie Ihrer Tochter sagen, dass Sie beim Essen oder Autofahren Ihre Hände behalten möchten. Beim Buch lesen kann Ihre Tochter sie dann wieder haben. Für den Kiga-Besuch können Sie diesbezüglich wenig vorbereiten. Sie können versuchen, das Kuscheltier als Übergangsobjekt bedeutungsvoller zu machen, indem Sie es öfter ins Spiel oder zum Kuscheln einbeziehen. Es muss nicht sein, dass das Spiel mit den Händen die Kiga-Eingewöhnung Ihrer Tochter erschwert. Falls Trennungsprobleme auftauchen, können Sie Ihrer Tochter einen Gegenstand von sich mitgeben, der die Erinnerung an Sie wähernd der Kiga-Zeit aufrecht erhält. Kinder bevorzugen da gerne etwas, das nach Mama riecht, wie ein Halstuch o.ä.. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 20.06.2022