Gaestin
Guten Morgen, ich habe eine Frage zu meiner 3jährigen Tochter. Sie ist seit September im Kiga mit offenem Konzept. Sie ist in Gruppensituationen immer sehr zurückhaltend und beobachtet viel. Sie fixierte sich schon bei der Tagesmutter ausschließlich auf ein Kind. Im Kiga ist es ebenso. Sie spielt seit 10 Wochen ausschließlich mit diesem einen Kind. Diese Kinder spielen dann gerne mit meiner Tochter, sind aber in Regel deutlicher offener und auch mutiger. Ich habe manchmal den Eindruck,sie möchte nicht in eine große Gruppe gehören.Sie äußert auch, dass ihr die anderen Kinder zu laut seien. Ich habe es jetzt häufiger auch im privaten Umfeld erlebt, dass andere Kinder sie zu Gruppenaktivitäten dazu holen möchten und sie sagt dann Nein und bleibt allein. Wenn ich vorschlage,dass ich mitgehe, schaut sie sich das an,entscheidet sich aber doch häufiger nicht dort zu bleiben. Sie scheint, mit dieser Rolle aber nicht unbedingt unglücklich zu sein. Ich bin jetzt hin und her gerissen, weil ich denke,solange es ihr gut geht, sollte ich es dabei belassen. Allerdings finde ich das Verhalten doch recht ungewöhnlich und habe Sorge,dass ich übersehe, dass sie doch daran teilnehmen möchte; sich aber vllt.nicht traut! Sie liebt es z.B.sich zu bewegen.Im Kiga äußert sie aber,dass ihr die Turnhalle zu wild sei.
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, was Sie von Ihrer Tochter beschreiben ist gar nicht so ungewöhnlich. Vor allem Mädchen nehmen in Gruppen häufiger lieber und/oder anfangs einen Beobachterstatus ein und/oder beziehen sich lieber auf ein Kind. Auch die Hektik und Lautstärke macht ihnen Schwierigkeiten, sodass sie sich lieber zurückziehen, den Trubel meiden. Das ist ganz OK, solange sie darunter nicht leidet und soziale Kontakte so gestaltet, dass sie mit ihren Vorstellungen und Wünschen klarkommt. Aber es macht auch Sinn, aufmerksam und im Gespräch zu bleiben. Besonders in der Einschlafsituation sind Kinder mehr in der Lage davon zu sprechen, wie sie den Tag und die Umwelt wirklich erleben. Da können Sie am ehesten erfahren, wenn Ihre Tochter doch unter der Situation leiden sollte und dieses Gespräch könnte dabei auch schon eine erste Hilfe sein. Dr.Ludger Nohr
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