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Guten Tag liebe Expertin Habe eine Frage zum Bindungsverhalten meiner Kinder. Sohn: wurde nach der Geburt gleich dem Vater gegeben (Bonding), mir dann erst später. Habe 2.5 Jahre nicht gearbeitet, war Vollzeitmama. Hatte das Gefühl, ich konnte seine Signale gut interpretieren, nie weinen lassen. Meine Mutter und mein Mann waren sehr präsent. Sohn hat nie wirklich zwischen uns 3en einen Unterschied gemacht. Trösten konnten ihn wir alle 3. Auch bei Fremden hat er nie lauthals geweint. Er hat aber schon gemerkt, dass es eine Fremde Person ist. Tochter: Bonding hat nur mit mir stattgefunden, Vater war nicht dabei. Habe nach 6Mt. Wieder gearbeitet. Meine Mutter und mein Mann waren aber auch sehr präsent im Alltag, wie beim Sohn. Trotzdem bevorzugt sie mich ganz klar. Sie unterscheidet, zwischen meinem Mann, meiner Mutter und mir. Trösten darf nur ich sie. Insgesamt habe ich bei ihr mehr das Gefül "Mutter zu sein", da sie sich beispielsweise nur von mir trösten lässt bzw. Mir gegenüber loyal ist. Wie erklären Sie sich das? Kann das Bonding eine Rolle spielen? Ich bin verwirrt, da ich eigentlich bei meiner Tochter weniger Zeit habe (2.Kind, Arbeit) und trotzdem sie mehr an mir hängt?
Guten Tag, auch wenn Ihr Mann Ihren Sohn zuerst gehalten hat, hat das Bonding zu Ihnen bereits vorgeburtlich begonnen. Wichtig für die Entwicklung eines Kindes ist, dass es nicht nur direkt nach der Geburt sondern in der gesamten ersten Zeit intensiv stattfindet. Es gibt vielfältige Gründe, warum Ihre beiden Kinder sich unterschiedlich verhalten. Das ist auch eine Frage von Charakter und Temperament. Aus der Ferne lässt sich das nicht einschätzen. Für Ihre Kinder ist es erfreulich, dass sie mehrere intensive Bezugspersonen haben, die ihnen zur Verfügung stehen. Das frühe Bonding ist also bei beiden gelungen, auch wenn sie sich unterschiedlich verhalten. Alles Gute Ihnen Ingrid Henkes