Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Geschwister

Ingrid Henkes

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Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Geschwister

Fränzi2022

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Sehr geehrte Frau Henkes, mein Sohn ist 3,5 Jahre alt und ist seit Februar 2022 großer Bruder geworden. Er ist ein sehr lieber Junge der aber auch "Auslauf" benötigt. Seitdem er großer Bruder ist bemerke ich eine Veränderung in seinem Verhalten. Zb morgens wenn sein kleiner Bruder noch schläft kann er wunderbar spielen und wirklich Sachen in ruhe machen. Aber sobald der kleine wach ist, ist er nur am ärgern und ist unglaublich laut. Teilweise schaukelt sich die Stimmung richtig hoch. Im Alltag wenn es geht versuche ich immer wieder Zeit mit meinem großen Sohn alleine zu haben. Draußen ist es auch oft gut, aber sobald die Kinder in einem Raum sind geht es wieder los. Könnte es Eifersucht sein? Er wird dann auch sehr Zeppelig und rennt rum und macht laute Tiergeräusche. Ich weiß Teilweise nicht wie ich in der Situation umgehen soll und wie ich ihm helfen soll. Ich hatte gehofft er gewöhnt sich an die "neue" Situation irgendwann. ich erkläre ihm,dass sein Bruder noch sehr klein ist und er deshalb zb das Auto wegnimmt . Abundzu wird der große auch ganz lieb und zeigt dem kleinen etwas.. Allerdings ist die laute, ruppige Art eher Alltag bei uns. Oder kann auch ADHS dahinter stecken? Vielen Dank.  Liebe Grüße  Fränzi


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

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Guten Tag, Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Ihr "Großer" hat ganz sicher kein ADHS. Er hat mit dem kleinen Bruder - in seiner Wahrnehmung - einen starken Konkurrenten bekommen und ist sehr eifersüchtig. Das ist ganz in Ordnung so, denn sein Leben hat sich dadurch komplett verändert. Ihr Sohn fürchtet, dass Sie nun Ihre ganze Aufmerksamkeit dem kleinen Bruder schenken könnten. Er weiß ja noch nicht, dass das nicht so ist. Deshalb zeigt Ihr Sohn auch erst dieses veränderte Verhalten, sobald der Bruder anwesend ist. Für Kinder ist es ein recht typisches Verhalten, sich die Aufmerksamkeit der Eltern durch schwierigeres Verhalten zu sichern. Ihr Sohn hat schon gelernt, dass Sie ihn besonders beachten, wenn er "anstrengend" wird. Sie können versuchen, dem weniger Beachtung zu schenken. Versuchen Sie, seine positiven Verhaltensweisen durch Beachtung und Lob zu betonen. Schaffen Sie möglichst viele Situationen, in denen Ihr Sohn spüren kann, dass er Ihnen genauso wichtig ist wie der Bruder. Einen Dreijährigen können Sie nicht durch Erklärungen für die Bedürfnisse des Bruders zur Verhaltensänderung bewegen. Ihr Sohn kann sich ändern, wenn er sich seiner Position in Ihrer Familie wieder sicher ist. Er muss die Entthronung durch den Bruder verarbeiten und benötigt dazu Ihre Hilfe. Sie können ihn immer wieder Ihrer Liebe versichern und ihm klarmachen, dass er Ihre Beachtung nicht verliert. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes 


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