Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Extrem albern

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Extrem albern

Julia88

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Guten Tag, Mein Sohn ist 4 Jahre alt und geht seit einem Jahr in den Kindergarten. Dort kommt er super zurecht und geht jeden Tag ohne weinen hin. Er war früher ein Schreikind und schon immer sehr aufnahmefähig. Seit ca einem Jahr ist er kaum eine Sek still ( er kann sehr gut sprechen). Macht konstant Geräusche und Faxen. Wiederholt oft Worte vor sich her. Es ist wie ein Radio das man nicht mehr abstellen kann. Es sind meiner Meinung nach alles Sachen die er im Kindergarten erlebt und mitbringt. Wir haben den Eindruck, dass er das sehr stark nachahmt und auch auf Aufforderung ruhiger zu werden kann er sich kaum kontrollieren das zu unterlassen und auch Mal nur 1 min still zu sein. Er kann sich sehr gut an Regeln halten und äußerst gut konzentrieren. Das ganze Alphabet der Reihe nach/alle Buchstaben, bis 100 Zählen und die Zahlen dazu richtig benennen. ( Wollte er lernen). Er kann sich an jedes Detail erinnern, was er erlebt hat. Er ist sehr aufgeschlossen und fröhlich. Wir nehmen uns sehr viel Zeit für unseren Sohn. Was können wir tun, damit er weniger quatschig ist und seinen Redefluss besser kontrollieren kann. Ich möchte nicht ständig schimpfen wenn es zuviel wird, aber er hört sonst einfach nicht mehr auf. Vielleicht haben sie mir ja einen Tipp. Danke sehr und alles Gute


Ingrid Henkes

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Guten Tag, offenbar haben Sie einen temperamentvollen Sohn, der sich gerne mitteilt. Das intensive Redebedürfnis eines Vierjährigen einzuschränken ist kaum möglich. Ihr Sohn wird noch nicht verstehen, warum er das soll, denn ihm gefällt es . Außerdem erwerben Kinder früh Mitteilungsmuster, da Eltern häufig nach den Erlebnissen im Kiga o.ä. fragen. Heutzutage lernen Kinder also, dass ihr Redefluss erwünscht ist. Außerdem macht Kindern die Produktion von Geräuschen einfach Spaß. Es ist ein Spiel mit der Stimme, mit dem man sich auch ohne Spielzeug beschäftigen kann (z.B. bei Autofahrten). Manchmal möchten Kinder mit ihren Geräuschen auch die Stille abwehren, die bei Vierjährigen noch ängstigend wirken kann. Sie können mit Ihrem Sohn besprechen, dass Sie manchmal eine Pause vom Zuhören benötigen. Dann kann er versuchen leise zu sein oder in seinem Zimmer spielen. Auch können Sie in den Tagesablauf kleine Ruheinseln einbauen. Das kann das Hören von Liedern oder Geschichten oder kleine Spiele (wer kann am längsten schweigen?) sein. Meist lässt das intensive Redebedürfnis im Laufe der Entwicklung von alleine nach. Schimpfen beschleunigt diesen Prozess nicht. Bleiben Sie geduldig und offen für sein Bedürfnis. Sie können aber zunehmend auch Ihre Bedürfnisse geltend machen, denn diese müssen im Laufe der Entwicklung auch immer mehr Berücksichtigung in der Beziehung zwischen Ihrem Sohn und Ihnen finden. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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