ChrissiB
Sg.Herr Dr.Nohr! Unsere 15Mo alte Tochter hat seit 3Wo eine extreme Mamaphase.Papa darf selten mit ihr spielen,und schon gar nicht Windeln wechseln oder Zähne putzen.V.a abends zählt nur Mama.Sogar zum Spaziergang mit ihm muss man sie überreden(ihre Aufmerksamkeit auf irgend etwas draußen lenken funktioniert gut-weinen lasse ich sie nicht).Wenn sie mit Papa dann heimkommt und ich bin nicht da,ist das kein Problem für sie.Wie sollen wir auf diese Ablehnung von Papa reagieren?Sollen wir sie "zwingen",sich vom Papa zB Zähneputzen zu lassen,auch wenn sie weint?Ist ihr Verhalten Hinweis auf erschwerte Loslösung?Ich möchte sie nämlich keinesfalls in ihrer Entwicklung bremsen,und der Papa bemüht sich sehr um sie!Ich hatte Anfang Dezember19 eine OP(war 12 Stunden außer Haus,das war die längste Zeit, die ich Julia je "allein" beim Papa ließ-lief übrigens problemlos),konnte die Maus 4Wochen lang nicht heben und Tragen,in den ersten 2 Wochen hat der Papa auch das Wickeln übernommen.Ohne Protest ihrerseits.Kann ihre derzeitige Mamafixierung auch daher kommen, dass sie damals wenig Körperkontakt zu mir hatte?(Sie schläft seit Geburt bei mir,Einschlafstillen,der Papa ist beim Einschlafen oft dabei,da wir aber schon immer sehr unruhige Nächte haben, wechselt er meist aufs Sofa).Wie reagieren wir,wenn "nur Mama zählt"?Danke und herzichen Gruß Christina
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Christina, wie Sie erlebt haben, gab es kein Problem in der Vater-Tochter-Beziehung, wenn es nötig war. Wenn Ihre Tochter aber die Wahl hat, dann sind Sie noch die Nummer eins. Das bedeutet, dass es eine hinreichend gute Bindung zum Vater gibt, die ausbaufähig ist. Das heißt aber nicht, sie zu Kontakten zu zwingen, weil das die Beziehung zum Vater eher belastet, ihn verstärkt mit Nichtgewolltem in Verbindung bringt. Es kann gut sein, dass Ihre Tochter eine Ahnung von der neuen Phase hat, in der die exclusive Symbiose sich zu einer Dreierbeziehung erweitert. Veränderungen können sowohl Ängste als auch Neugier auslösen (meist Beides), und in der Regel überwiegt irgendwann die Neugier. Was auch immer welche Bevorzugungen auslöst und begründet, man sollte sich weiter offen zeigen und anbieten und sich nicht gekränkt zurückziehen. Die Phasen ändern sich und dabei sollte das Kind idealerweise die Erfahrung machen können, dass es trotzdem so von beiden Eltern geliebt und angenommen wird. Dr.Ludger Nohr
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