Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Einschlafsituation

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Einschlafsituation

EAA20

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Sehr geehrte Frau Henkes,  ich mache mir im Moment ein paar Gedanken zur Einschlafsituation meiner Tochter. Sie ist 2,5, sehr aufgeweckt, munter, neugierig und sprachlich sehr weit. Sie geht nicht in die Kita, wir besuchen aber zusammen Spielgruppen, Kinderturnen etc. Dort interessiert sie sich sehr für die anderen Kinder und Mütter und entfernt sich auch mit sicherem Gefühl von mir, um eben mit anderen in Kontakt zu kommen.  Sie geht auch ohne Probleme zu ihren Omas ohne mich, oder macht auch viel mit Papa. Ich denke also, dass sie sich sicher fühlt und ich keine "Klette" bin, ich hoffe, sie wissen, wie ich das meine. Ich unternehme sehr viel und gerne mit meiner Tochter, möchte aber, dass sie eben auch andere Bezugspersonen hat. Natürlich nie indem ich sie wegstoße, ich achte da schon auf ihre Bedürfnisse bzw. Stimmung.  So viel zum Alltag.  Beim Schlafen jedoch, benötigt sie im Moment sehr viel körperliche Nähe, ohne dass sie meine Hand oder auch die ihres Papas hält schläft sie nicht. Wir bleiben bei ihr, bis sie fest schläft. Sie schafft es nicht alleine, bzw. haben wir es auch noch nicht wirklich versucht. Wir kommen gut mit unserem Abendritual zurecht und auch nachts wenn sie im Familienbett schläft, sucht sie ganz oft nach mir, nimmt dann meine Hand, drückt ihren Rücken gegen meinen. Ich möchte ihr gerne die Nähe geben die sie fordert. Ich würde da schon öfter von Bekannten kritisiert, sie soll endlich mal alleine einschlafen können/lernen. Aber nur von der älteren Generation. Alle Mütter in meinem Umfeld legen sich mit zu ihrem Kind.  Im Schlaf, während des Einschlafens ist sie sehr anhänglich. Tagsüber bei Oma bin ich quasi abgeschrieben.  Wie kommt es zu diesem unterschiedlichen Verhalten? Machen wir mit der Einschlafbegleitung grundsätzlich etwas falsch? Herzlichen Dank für Ihre Einschätzung! 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Sie machen überhaupt nichts falsch. Der Übergang vom Wachen in den Schlaf ist eine sensible Phase, die Kinder erst zu bewältigen lernen müssen. Dabei hilft oft die Anwesenheit und körperliche Nähe der vertrauten Bezugspersonen, weil diese im Übergang Sicherheit bieten. Ich äußere auf dieser Seite ja häufig meine Meinung, dass Eltern sich unerbetene Ratschläge verbitten dürfen.Sie können Ihren Bekannten jedoch ruhig mitteilen, dass Ihre Tochter sich gerade in dem  geforderten Lernprozess befindet. Ein Prozess dauert eben. Sie helfen Ihrer Tochter nicht, indem Sie das Alleineschlafen anordnen. Mit genügend guten und beruhigenden Erfahrungen wird Ihre Tochter das Einschlafen allmählich besser und angstfrei bewältigen. Es ist doch sinnvoll, dass wir die alten Erziehungsmethoden, die ein Kind mit seinen Ängsten allein ließen, überwunden haben. Sie können immer wieder ausprobieren, ob das Einschlafen mal ohne Handhalten klappt oder ob es hilft, die Hand nur auf den Körper zu legen. Im Wachen ist Ihre Tochter schon deutlich unabhängiger und kann sich gut von Ihnen trennen. Das ist doch eine erfreuliche Entwicklung.  Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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