BeccaB91
Hallo Frau Dr. Henkes, unser Sohn ist 14 Monate alt. Insgesamt ist er pflegeleicht, doch das Schlafen war oft problematisch. Ich habe das Einschlafstillen frühzeitig abgeschafft, weil ich wollte, dass auch mein Mann unseren Sohn ins Bett bringen kann. Da er so besser einschlief, hat es sich eingeschlichen, dass wir seine Hand halten. Das Problem ist, dass er manchmal sehr unruhig ist und auch mal nachts drei Stunden wach ist. Er kommt dann nicht zur Ruhe und kullert durchs Bett. Mit der freien Hand streichelt er dann permanent meinen Arm oder drückt daran rum. Das treibt mich in den Wahnsinn. Wie können wir ihm das schonend abgewöhnen? Ich möchte ihn nicht schreien lassen oder Ähnliches. Danke!
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, das Schlafverhalten von Kleinkindern ist sehr individuell und von außen auch nur bedingt beeinflussbar, wenn Sie Ihr Kind nicht schreien lassen wollen, was ja sicherlich die beste Entscheidung ist. Vielleicht können Sie Ihrem Sohn ein T-Shirt, das nach Ihnen riecht, anbieten oder ein Kuscheltier, das ihm im Schlaf als sogenanntes Übergangsobjekt dient. Sie schreiben, er "kullere" durchs Bett. Möglicherweise hat er auch im Schlaf zu viel Platz, was Kleinkinder durchaus ängstigen kann, weil ihnen die aus dem Bauch vertrauten Grenzen fehlen. Könnte Ihnen hier ein Babybett - im Elternschlafzimmer - helfen? Ansonsten hilft nur geduldiges Versuchen, die unerwünschte Situation behutsam abzustellen und auch - für Eltern mit Dauerschlafmangel schwer auszuhalten - Abwarten. Das Schlafverhalten von Kleinkindern ändert sich immer mal wieder und auch oft durchaus rasch. Ingrid Henkes
Curcuma
Hallo,
Dein Sohn macht genau das, was kleine Kinder, auch in diesem Alter, suchen und brauchen: Körperkontakt. Insofern ist auch der Erfolg des beruhigenden Handstreichelns zu erklären (ich finde es etwas schade, dass Ihr es als „einschleichen“ empfindet, ist aber natürlich nur meine Meinung).
Bei uns ist es ähnlich, unser Kleiner (fast 14 Monate) hat während der Nacht auch seit geraumer Zeit eine aktive Phase, die mich wachhält. Trotzdem halte ich das Familienbett für die richtige (kindgerechte) Wahl. Wobei wir ein Beistellbett an das Elternbett angekoppelt haben mit einem offenen Übergang. Nach dem Einschlafen legen wir ihn in sein Bettchen ab, meistens kommt er dann irgendwann nachts rüber (oder er wird wach und weint, dann hole ich ihn rüber).
Ich hoffe und denke, dass diese Aktivphase irgendwann rumgeht.
Ach so, noch als Tipp zur Beruhigung/Einschlafhilfe von Babys und Kleinkindern: Was bei uns in so 80 % der Fälle hilft, ist leises Singen und vor allem „White Noises“, also monotone Hintergrundgeräusche wie Ventilator, Staubsauger etc. Gibt es als Apps (z. B. „Sound Sleeper“, „Instant Baby Sleep“ und ganz viele mehr). Wenn Ihr das noch nicht kennt, probiert es doch mal aus.
Viele Grüße!
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