Lieber Herr dr. Posth!
Vielen Dank für ihre einfühlsame Antwort von vor zwei Wochen! Können Sie uns noch Tipps geben, wie wir uns im konkreten Fall, wenn wieder etwas in die Hose gegangen ist, verhalten sollen? Es sind immer nur kleine Mengen. Sollen wir sie loben/ belohnen, wenn sie rechtzeitig aufs Klo geht? Wenn man ihr eine Belohnung anbietet, klappt es meistens. Aber ist das sinnvoll? Oder lieber gar nicht thematisieren? Sollen wir ihr eine Windel nur anbieten ( empfindet sie aber als Strafe) oder sie durchsetzen, wenn es nicht funktioniert? Gegen wen richtet sich denn diese Verweigerung, aufs Klo zu gehen? Gegen uns/ sich selbst / ihren Körper? Oder will sie einfach Aufmerksamkeit?
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
von
wilde13
am 08.07.2013, 07:58
Antwort auf:
Einkoten
Hallo, von der sehr simplen psychologischen Aussage, das Kind möchte Aufmerksamkeit, müssen Sie sich im Falle Ihrer Tochter verabschieden. So etwas gibt es zwar auch, aber in anderen Zusammenhängen. Wenn Ihre Tochter die angebotene Windel ablehnt, haben Sie einen Anlass mit ihr zu verhandeln. Rechtzeitig auf Toilette gehen bedeutet, keine Windel zu brauchen und sich selbst damit belohnen, wie ein großes Kind zu sein. Man selbst braucht keine besonderen Belohnungen aufzufahren, denn das läuft sich über kurz oder lang tot. Ein überzeugendes Lob genügt und dass sollte immer mit dem Hinweis verbunden sein, dass es sich das Kind durch seine Einsicht verdient hat. Nicht rechtzeitg auf Toilette gehen bedeutet, sich wie ein kleines Kind verhalten, das noch eine Windel braucht. Die Zurückstufung genügt dann meistens dem Kind, sich eines Besseren zu besinnen. Über den "Zweimächtekonflikt" bitte den Teil 3 im Langtext über das emotionale Bewusstsein lesen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 09.07.2013