Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Eigenständigkeit - Anhänglichkeit wie kann ich mit der Situation umgehen?

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Eigenständigkeit - Anhänglichkeit wie kann ich mit der Situation umgehen?

Joelina77

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Meine Tochter, momentan 26 Monate alt legt momentan sehr viel Wert auf Eigenständigkeit, sie möchte alles alleine und genau so machen, wie sie es sich vorstellt. So spielt sie viele Stunden allein mit ihren Brüdern, kaum sind die aber nicht da will sie NUR auf dem Arm sein, ist damit aber auch nicht zufrieden und knatscht/weint die ganze Zeit und ist absolut nicht ablenkbar. Gleiches geschieht wenn ich die Kinder beim spielen "störe", ein gemeinsames Spiel ist nicht möglich - sie will nur auf dem Arm sein. Bei Wutausbrüchen fängt sie nach wenigen Sekunden an zu weinen, will Nähe, kaum nähere ich mich, wird sie wieder wütend, dann das ganze im 30 Sekunden Takt wieder von vorn und zwar über Stunden. Wenn ich sie gegen ihren Willen tröste wird sie sofort aggressiv, sodass diese Situationen nur beendet werden können, indem sie ins Bett geht, nur dort kann sie sich beruhigen (es ist offen und ich bin natürlich im gleichen Zimmer). Wie gehe ich mit solchen Situationen um?


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, das Trotzalter ist auch das Alter der Demonstration von Bestimmungsmacht. Das Kind will unter Beweis stellen, dass es in der Lage ist, schon selbst festzulegen, was es braucht und benötigt oder was für es selbst gut ist. Damit kollidiert es natürlich mit der Auffassung seiner Bezugspersonen, die ihrerseits für sich in Anspruch nehmen, noch alles für ihr Kind regeln zu müssen. Die Koflikte sind also vorprogrammiert. Im Konflikt erlebt sich das Kind aber als unterlegen und bekommt Angst, die Gunst seiner Bezugspersonen zu verlieren. So sucht es bald ihre Nähe und "will wieder lieb sein". Dieser Schritt muss von den Bezugspersonen begrüßt werden und darf dem Kind nicht als Schwäche ausgelegt werden. Das Trösten in diesem Moment muss geschehen unter Achtung des kindlichen Bedürfnisses nach Bindungserhalt. Sieht sich das Kind darin aber falsch angenommen, weist es dén Trost gleich wieder zurück und begibt sich in die Lage davor. Und so geht es hin und her. Vielleicht überlegen Sie einmal was an ihrem Zuwendungsverhalten so klingt, dass sich Ihre Tochter gleich wieder zurückgewiesen fühlt. Ich kann es von hier aus nicht ermitteln, da ich die Situation und Ihre Reaktion nicht beobachten kann. Viele Grüße


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