LaMa1
Guten Tag Herr Dr. Nohr, mein 5jähriger Sohn hatte letztes Jahr - bisher völlig einmalig - einen Zustand mit Bewusstlosigkeit und etwas gestrecktem Körper sowie zugekniffenen Augen. Ich bin danach aufgrund eigenen Nachlesens nicht von einem epileptischen Anfall ausgegangen (kein Krampf/Zuckungen o.ä., keine offenen Augen). Nach einem ersten auffälligen EEG wurden aber noch weitere neurologische Untersuchungen (MRT, Schlafentzugs-EEG) angeordnet. Eine Epilepsie wurde dabei ausgeschlossen. Das MRT war unauffällig, das EEG zeigte allerdings eine (nicht behandlungsbedürftige) "erhöhte kortikale Erregbarkeit" (ich glaube "multilokal"). Die Neurologin sagte mir, dass eine solche bei ca. 4 % aller Kitakinder vorliege, ohne dass eine Krankheit vorliege. Ist das nun so völlig unbedenklich, oder kann dieses Phänomen Folgen z.B. psychischer Natur haben bzw. sind Ihnen mögliche Ursachen dieser höheren kortikalen Erregbarkeit bekannt? Außerdem war ein Herzultraschall (wg. möglicher Synkope) unauffällig. Kann der Anfall auch bei einem Kind einen psychischen Hintergrund haben (z.B. psychogener Krampfanfall)? Vielen Dank und liebe Grüße LaMa1
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, auch wenn so ein anfallsartiges Geschehen sehr eindrucksvoll ist, würde ich nach den genannten Untersuchungsergebnissen Ihr Kind als gesund betrachten. Solche synkopalen Zustände gibt es mit verschiedenen Ursachen, auch psychogen. "Erhöhte kortikale Erregbarkeit" ist ein sehr unspezifisches Phänomen und kommt vor, ohne dass diese Kinder jemals irgendwelche Symptome zeigen müssen. Auf seine Psyche würde eher wirken, wenn Sie ihn jetzt als potentiell Kranken sehen und behandeln würden. Angst, so gut sie auch zu verstehen ist, ist ein schlechter Ratgeber und kann sich auf das Kind übertragen. Versuchen Sie also die guten Untersuchungsergebnisse als Beruhigung zu sehen und danach zu handeln. Auch wenn wir natürlich nie wissen und sicher sein können was passieren wird, ist das die momentan richtige und stärkende Haltung. Und dies würde ich auch so mit Ihrem Sohn kommunizieren ("alle Untersuchungen sind soweit OK, wir brauchen uns keine Sorgen zu machen" o.ä.), da er ja die Aufregung und die Untersuchungen alle mitbekommen hat. Dr.Ludger Nohr
LaMa1
Sehr geehrter Dr. Nohr, vielen Dank für Ihre Antwort! Das beruhigt mich tatsächlich - zusätzlich zur ursprünglichen Diagnose-, da die Kinderärztin sich nach Lesen des Befundes nicht so ganz klar geäußert hatte. Ich kann Ihre Hinweise an mich verstehen, da Sie aus der Ferne nicht einschätzen können, wie ich mich als Mutter verhalte. Aber mein Sohn ist da ganz "easy", war auch sehr entspannt bei den Untersuchungen und wurde von mir nicht weiter beunruhigt. Ich bin da selbst eher sachlich und versuche nichts zu übersehen. Aber ich habe das Bedürfnis mich umfassend zu informieren, um mit solchen Fragen innerlich und in Bezug auf meine Verantwortung als Mutter besser abschließen zu können. Danke nochmals! LaMa1
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