Mitglied inaktiv
Hallo Herr Dr. Posth, ich hätte eine Frage zum Thema Co-Sleeping. Unsere Tochter (fast 1 Jahr) hat von Anfang an bei uns im Zimmer geschlafen, erst im Babybay, dann neben uns im Gitterbett. Wir haben sie abends schon früh wach ins Bett gelegt, dann ein Lied vorgesungen, Gute-Nacht-Kuss gegeben, und sind dann gegangen. Es klappte wirklich immer super, ohne Weinen und Schreien. Das haben uns viele nicht gegaubt... Vor ca. 1 Monat dachten wir, es sei besser, wenn sie in ihr eigenes Zimmer umzieht. Zuerst klappte das auch, doch irgendwann wurde sie immer nachts zur gleichen Zeit wach und wollte allein nicht mehr einschlafen. Seitdem hören wir einfach auf unser Bauchgefühl. Wir haben ihr Bett jetzt wieder neben unserem stehen; meist kommt sie nachts dann trotzdem zu uns. Uns gehts allen viel besser damit! Meine Fragen: 1. Ist das in Ordung? 2. Ist es normal, dass ein Kind mit 4 Monaten schon fremdelt?Ist das bis jetzt alles so in Ordnung gewesen, wie wir es gemacht haben? Liebe Grüße, Vere
Liebe Vere (?), Säuglinge, die schon mit 4 Monaten fremdeln sehe ich öfter bei mir in der Praxis und beschreibe das auch so in meinem Buch "Vom Urvertrauen zum Selbstvertrauen". Leider findet man immer noch viele Artikel und Bücher, in denen die veraltete Auffassung vom 8-Monatsfremdeln zitiert wird. Es hat sogar etwas zu bedeuten, ob ein Säugling früh und stark fremdelt oder nicht. Ich betreibe seit jetzt etlichen Jahren psychosozialen Anamnesen und verfolge die eigenen Säuglinge aus der Praxis weiter. Bei falschem Reagieren auf das Fremdeln, nimmt das Risiko für spätere Angststörungen eindeutig zu. Dass Sie Ihre Tochter wieder zurück in das Elternschlafzimmer genommen haben, war vollkommen richtig. Lassen sie sich da nichts Gegenteiliges einreden. Die Richtigkeit Ihrer Entscheidung spüren Sie ja auch schon selber. Viele Grüße