Maja1704
Lieber Herr Dr. Nohr, mein Sohn wird im April ein Jahr alt. Aus finanziellen Gründen wäre es gut, wenn ich ab Mai wieder für ein paar Stunden arbeiten gehen würde. Im Moment wird er noch zweimal täglich gestillt aber er dürfte ja essen und trinken . Es wäre jeder zweite Donnerstag 8-16 Uhr sowie Freitags gleiche Zeit. Meine Angst ist, dass er davon irgendwie Schaden nehmen könnte, wenn die Mama an diesen Tagen nicht zu Verfügung steht. Ab wann "hält" es eine Kinderpsyche aus, länger von der Mama getrennt zu sein bzw Mama kommt nicht, wenn das Baby die Mama möchte, sondern es kommt die Oma oder der Papa. Nicht das ein Bindungsproblem entsteht. Finden Sie es zu früh? Haben Sie vielen herzlichen Dank LG Maja
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Maja, eine Trennung von 8 Std. kann für einen Einjährigen ein Problem sein, muß es aber nicht . Natürlich beeinflusst und verändert es die Bindung zu Ihnen, verunsichert es, wenn die vertraute Bezugsperson nicht da ist. Aber es sind andere Personen da, zu denen die Beziehung enger wird, die vertrauter werden. Ist das nun ein notwendiger Entwicklungsschritt oder eine vorzeitige Verunsicherung? Entwicklungsforscher halten eine längere Zeit (man spricht eher von 2-3 Jahren) für notwendig, um ein solides Urvertrauen entstehen zu lassen. Aber das sind ideale Bedingungen mit Müttern, die das problemlos wählen können. Aber es gilt, eine für die Gesamtfamilie optimale Lösung zu finden und dann gilt es abzuwägen. Das jedoch kann ich Ihnen nicht abnehmen. Nur Sie können wissen, was für Sie, die Familie, jetzt von Gewicht ist und Ihr Kind ist Teil genau dieser Familie. (D.h. die Beziehung kann auch belastet werden, wenn Sie "unglücklich" zu Hause bleiben). Es gibt viele hinreichend gute Lösungen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei, die für Sie und die Familie Richtige zu finden. Dr.Ludger Nohr
Mamamaike
Hallo, ich gehe wieder halbtags arbeiten (14 Stunden an drei Tagen jede Woche), seit mein Sohn knapp vier Monate alt war und er noch voll gestillt wurde. Er wird bis heute von den Großeltern beider Seiten sowie meinem Mann betreut. Mein Sohn und ich haben ein inniges Verhältnis zueinander, ich bin weiterhin seine Hauptbezugsperson. Solange ich nicht da bin, können die anderen alle Aufgaben von füttern über Trösten und wickeln übernehmen, wenn ich da bin will er bei Trost zu mir, alles andere "dürfen" auch die anderen weiterhin. Er bekommt bisher mittags und abends Brei, dazu vom Tisch, aber er trinkt weiterhin gerne an der Brust, und das ist für mich dann auch eine Art Ausgleich für unsere Trennung (die mir übrigens auch guttut - nicht die Trennung von Sohn, sondern das Arbeiten ist für mich erfüllend). Ich denke, wenn es Dir gutgeht, überträgst Du das auch auf Deinen Sohn, und wenn Du den "Betreuenden" vertraust, dann tut er das auch. Viele Grüße
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