Joaninha
Lieber Herr Dr. Nohr, meine Tochter (3,5) hat vor 3 Tagen nachts mehrfach erbrochen. Gegen vier Uhr fing sie an, verzweifelt zu weinen. Sie hätte Angst, dass ein Haifisch kommt und sie frisst. Wir haben sie getröstet. Das half nichts und schließlich sagte ich ihr, falls er käme, müsste er zuerst mich fressen, bevor er sie kriegt. Wir fuhren letztlich in KH, da wir nicht sicher waren, ob sie nicht doch wg. Schmerzen schrie. Gestern war gesundheitlich alles ok, sie war aber sehr anhänglich. Abends beim Ins-Bett-bringen ging ich noch mal schnell raus. Daraufhin schrie sie bestimmt eine halbe Stunde lang völlig verzweifelt. Ich konnte zuerst aus dem Schluchzen nichts heraushören, dann verstand ich, dass sie mit mir gehen wollte, weil sie Angst hatte, der Haifisch könnte mich fressen. Es hört sich niedergeschrieben ganz bedeutungslos an. Aber die Situation war absolut außergewöhnlich. Sie schrie, weinte, ließ sich nicht beruhigen. Und immer wieder mantra-artig: "Er frisst Dich und dann wirst Du xy" (sie sagte z.B. "ein Gesicht", "ein Auge", "ein Haar". Sie fand offb keine Worte, aber wollte unbedingt, dass ich sie verstehe). Kann sie durch die Magen-Darm-Grippe verstanden haben, was der (eigene) Tod bedeutet? Kann ihre Vergangenheit - OP nach Geburt, künstliche Ernährung über 14 Tage - sie eingeholt haben? Wie kann ich ihr helfen? Danke!
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, alle Erfahrungen, die ein Kind macht, auch wenn sie nicht mehr erinnert werden, haben eine Wirkung. Wenn sie dann durch ein eindrucksvolles Geschehen aktualisiert werden, kann das natürlich die Reaktion verstärken. Andererseits muß der Hai ja irgendwo vorgekommen sein, damit sie ihn als Bild benutzen kann. Das bedeutet, dass sich in akuten Situationen viele Erfahrungen und Eindrücke verdichten können, die dann ein dramatisches Bild ergeben können (und das Kind erlebt dies auch als dramatisch. Es ist aber mehr die Angst vor der Bedrohung als vor dem Tod, wie Erwachsene ihn sehen). In solchen Phasen ist der beruhigende und sichernde Kontakt besonders wichtig, bis dieses Bild wieder verblasst. Da hilft auch nicht der "Beweis", dass hier kein Hai sein kann o.ä. (es vermindert auch nicht die Angst, dass er die Mutter zuerst frisst), sondern für einige Zeit nur die sichernde Anwesenheit (auch wenn sie die Panik nicht sofort wegnimmt). Dann kann sich das Bild und die Angst wieder verflüchtigen. Dr.Ludger Nohr
Naturfreak
Hallo, ich weiß nicht ob es gewünscht ist, dass andere Mütter antworten, ich tue es einfach Mal. Wir hatten vor Jahren fast das gleiche, mein vierjähriger Sohn wachte mehrmals schreiend nachts auf und behauptete immer er habe den Schwanz von einem Fuchs gesehen der in seinem Zimmer wäre, er hatte furchtbare Angst davor. Alles erklären und trösten half nicht. Nach mehreren Nächten in denen sich immer dasselbe abspielte und er sich immer weiter in die Angst vor dem Fuchs reingesteigert hat, habe ich mir was überlegt. Ich habe einen sehr süßen Kuscheltier Fuchs gekauft und diesen in seinem Zimmer versteckt. Als er dann Nachts wieder den Fuchs gesehen haben will...habe ich das Licht angemacht und wir haben gemeinsam gesucht. Dann haben wir den Fuchs gefunden und dieser war ganz lieb und hatte selbst Angst vor dem Kind. Wir haben den Fuchs gestreichelt und er hat ihn dann mit ins Bett genommen und von da an war Ruhe. Vielleicht wäre das auch was für euch?
Joaninha
Danke, na klar darfst Du antworten! Das ist eine tolle Idee, nur wird es glaube ich schwierig, einen süßen Haifisch zu finden... aber ich schaue gleich mal, was es so alles gibt.
Mami2607xy
Meine Güte, wie niedlich diese Idee tatsächlich ist. Da kommen mir fast die Tränen
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