Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Angst Sachen herzugeben

Ingrid Henkes

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Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Angst Sachen herzugeben

Raketeknete

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Hallo, Es geht um meinen 5 jährigen Sohn, er ist ein fröhliches,offenes und freches Kind :) Ab und zu gibt es Mal Phasen in der Kita wo er sich morgens schlecht trennen kann von mir oder auch mal ein paar Tage wo es mit anderen Kindern nicht so gut läuft, ein paar seiner besten Freunde kamen erst in die Schule, daher muss er sich noch an den " neuen " Alltag einfinden , das klappt mittlerweile aber wieder besser. Nur kamen jetzt mehrfach Situationen ,die ich so von ihm nicht kannte. Wir haben immer offen gesprochen, Gefühle benannt und immer da für ihn ,in jeder Gefühlslage soweit er es wollte. Zum einen macht er jetzt vermehrt mit sich selbst aus , wenn er wütend ist und weint ,geht er ein paar Minuten ins Zimmer und kommt dann zu mir , vorher kam er immer direkt und zum anderen, wenn es darum geht , sich von Sachen zu trennen, wird er traurig und fängt aus tiefsten Herzen an zu weinen , ein paar Beispiele:  seine Sommerschuhe, die jetzt zwei Sommer mit gemacht haben, schon kaputt sind und in die er im nächsten Sommer nicht mehr passen wird, wollte ich entsorgen, da fing er plötzlich an zu weinen und wollte sie auf keinen Fall hergeben ,wir haben sie dann erstmal noch zur Seite gelegt ,damit ging es ihm besser. Oder auch , wir haben vor unseren Flur in einer anderen Farbe zu streichen,  da fing er auch wieder tief traurig an zu weinen und meinte "nein, dann geht ein Teil meines Lebens verloren..."  Oder in der Kita,  das Foto für seinen Platz sollte erneuert werden,  da er jetzt ja schon größer ist , das möchte er absolut nicht , er möchte unbedingt sein altes behalten und war den Tränen wieder sehr nah...   Davon gibt es immer Mal wieder solche Situationen, in denen ich selbst kurz hilflos bin. Woher kommt plötzlich diese Sorge ,Sachen zu " verlieren" ? Wie kann ich ihm da am besten durch helfen ?


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Guten Tag, es ist ganz normal, dass Fünfjährige mit zunehmender Autonomie versuchen, ihre Gefühle immer selbständiger zu regulieren. Sie können Ihren Sohn darauf ansprechen: "Du machst deine Wut jetzt mit dir alleine ab. Reicht dir das so oder willst du es auch mit mir besprechen?" Im Laufe der Kinderentwicklung gibt es immer wieder Phasen, in denen sich Kinder mehr als sonst mit Vergänglichkeit beschäftigen. Das ist ein schwieriges Thema und kann kindliche Ängste auslösen. Die Schuhe und anderes zu behalten, sind Versuche, diese Vergänglichkeit aufzuhalten. Das kann auf Dauer nicht gelingen, aber das Aufbewahren der Schuhe hilft vorübergehend. Besprechen Sie mit Ihrem Sohn, dass er bei aller Veränderung der Gleiche bleibt. Er wird zwar größer und er sieht anders aus, aber er bleibt er. Wenn Sie den Flur streichen, bleibt die alte Farbe unter der neuen. Es geht also nichts verloren. Vielleicht mag er im Kiga ein neues Foto neben das alte hängen. Das könnte ihm verdeutlichen, so war ich und so bin ich jetzt. Der gleiche Junge sieht anders aus. Nutzen Sie möglichst viele Gelegenheiten, um Ihrem Sohn die positiven Seiten von Veränderungen zu zeigen, dass er z.B. bald alt genug ist für..., neue Schuhe bekommt, weil die alten zu klein sind o.ä.. Machen Sie Ihrem Sohn aber auch klar, dass er zwar über seine alten Schuhe und das Kigafoto mitentscheiden darf, dass Sie aber über einen neuen Anstrich für den Flur entscheiden. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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