Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Ängste bei Schulkind

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Ängste bei Schulkind

JessicaK.

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Guten Tag, meine Tochter ist acht Jahre alt. Sie ist eine sehr gute Schülerin, hat Hobbies und Freundinnen. Sie war schon immer ein zurückhaltendes, vorsichtiges Mädchen.  Wir haben seit jeher ein Familienbett, das wir Eltern mit unseren Kindern teilen, die Kinder dürfen selbst entscheiden, wann es Zeit für ihr eigenes Bett ist. Nun mache ich mir Sorgen. Wir wohnen in einem Haus auf zwei Stockwerken. Nun ist es so, dass sie sich nicht traut, auf einer Etage zu bleiben, wenn kein Erwachsener auf gleicher Ebene ist. Sprich, sie ist nur im OG, wenn mein Mann oder ich da sind. Sie geht nicht einmal hoch, um sich etwas aus ihrem Zimmer zu holen. Sie bleibt auch nicht im Garten, wenn keiner von uns draußen ist. Ihren Schulweg geht sie alleine. Aber sie würde sich nicht trauen, alleine zwei Straßen weiter zu einer Freundin zu laufen, oder mit Klassenkameraden einen Spielplatz aufsuchen. Ich versuchte, hinter ihre Ängste zu kommen. Aber sie sagt, sie will einfach nicht allein nach oben gehen o.ä.  Wie kann ich ihr die Ängste nehmen? Sollte ich erwägen, einen Psychologen zu Rate zu ziehen? Zumindest im Haus, sollte sich sich doch alleine bewegen. Es war auch noch nie anders. Beim Kinderarzt haben wir erst nächstes Jahr einen Termin bekommen. Vielen Dank für einen Rat und viele Grüße 


Ingrid Henkes

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Guten Tag, zunächst wäre es sicher sinnvoll, die Ursachen für die Ängste Ihrer Tochter herauszufinden. Das ist aus der Distanz und ohne Kontakt zum Kind schwierig. Möglicherweise fehlt es Ihrer Tochter an dosierten kleinen Trennungserfahrungen, die sie erleben lassen, dass sie Alleine sein bewältigen kann. Im Familienbett hat sie das nicht erfahren können. Sie können am besten beobachten, wie sehr die Ängste den Alltag Ihrer Tochter beeinträchtigen. Das sollte den Ausschlag für die Inanspruchnahme therapeutischer Hilfe geben. Tiefsitzende Ängste lassen sich weder ausreden noch beschwichtigen. Sie bedürfen therapeutischer Intervention. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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