minzerle
S.g.H.Dr! Schön, dass Sie ihre Expertise uns Müttern zur Verfügung stellen! Unser Sohn wird im April 6 J alt. Er ist ein gesundes , pfiffiges Kerlchen, geht gerne in den Kiga, hat Freunde, spielt Fußball im Verein, und Tennis. Leider hatte er Pech im vergangenen Herbst, hat sich 2x den Arm beim Sport gebrochen, hatte 1x Influenza u 4x! Scharlach. In dieser Zeit hat sich ein ausufernder Fernsehkonsum eingestellt. Nun ist er wieder fit, will aber trotzdem nichts anderes als fernsehen. Auf ein Nein reagiert er seit einiger Zeit wie ein wildgewordener Derwisch. Er schlägt u tritt nach uns, beißt, beschimpft, brüllt, bettelt, verhandelt, letzten Sonntag ging es den ganzen Nachmittag so. Auf Freizeitangebote unsererseits hat er keine Lust! Sonst ist er ein liebes, Kind, dass sich eigentlich auch immer alleine beschäftigen konnte! Bitte um Ihren Rat! LG M
Dr. med. Ludger Nohr
Das war wirklich Pech, weil jetzt Sport und Gefahr unbewusst miteinander verknüpft werden. Trotzdem ist dauernd fernsehen keine Lösung und das wird er von ihnen erfahren müssen. Er muß ihre Angebote nicht annehmen, aber den TV-Konsum zu beschränken ist wichtig. Er muß seine Zeit dafür haben, bieten sie ihm eine bestimmte Zeit oder Sendung an, und dann wars das. Weitere Wünsche darf er haben, aber es liegt an ihrer Klarheit, wie er mit der Beschränkung umgeht (wobei er natürlich wütend, enttäuscht, vorwurfsvoll usw.sein darf). Und wenn er merkt, dass sie klar bleiben ohne ihn abzuwerten, dass seine verschiedenen Programme nichts bewirken und sie auf sein "Streitangebot" nicht eingehen, wird er auch wieder andere Interessen aktivieren. Er ist ja ein pfiffiges Kerlchen. Ich nenne das gerne "liebevolle Klarheit", womit beides angesprochen ist.