Schmemil
Unser 6Jähriger Sohn hat seit ca 2 Wochen oftmals eine verschmutzte Unterhose . Bin mir unsicher, ob man hier bereits von „einkoten“ spricht. Anscheinend wird es immer mehr als besser. Nun jeden Tag und die Umgebung kann es auch riechen. Wenn ich ihn frage, wie das passiert ist, sagt er manchmal, dass er es nicht merken würde, dann hat er wieder eine Erklärung?! Er war spät trocken und ist ein eher ängstliches Kind. Vor 2 Jahren hatte er ein ähnliches Problem (wir sind damals umgezogen u im Kindergarten waren viele Erzieherinnen erkrankt). Aktuell hat ein sein Kindergartenfreund etwas distanziert. Auch, wenn es nur eine Phase sein sollte, denke ich mit Unbehagen an die Einschulung im September. Wie können wir ihn emotional stärken- ggf. mit professioneller Unterstützung? Wie ist Ihre Einschätzung?
Dr. med. Ludger Nohr
Also ich würde hier auch noch nicht von Einkoten sprechen. Es sieht aber so aus, als sei dies eine psychosomatische Reaktion auf seelische Belastungssituationen. Hilfreich wäre also, bessere Lösungen im Umgang mit solchen Phasen zu finden. Als mehr ängstliches Kind geht es also darum, sein Selbstwertgefühl zu stärken, indem man z.B. seine Fähigkeiten unterstützt. Konkret sollte vermieden werden, dass er geruchsmäßig auffällt (häufigerer Wäschewechsel) . Und im Umgang sollte er die Möglichkeit haben, sein seelisches Leid verbal oder im Spiel auszudrücken und Verständnis zu finden, nicht Ratschläge. Geeignete Zeiten für solchen Austausch ist in der Regel die Zeit des Schlafengehens, in der seelisch Belastendes leichter mitgeteilt werden kann. Wenn sich das zum tatsächlichen Einkoten verstärkt, würde ich auch einen KindertherapeutIn auf suchen, gerade weil es ein distanzierendes Symptom ist. Dr.Ludger Nohr