Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

5-jähriger findet seine Mitte nicht sollte man sich professionelle Hilfe suchen?

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: 5-jähriger findet seine Mitte nicht sollte man sich professionelle Hilfe suchen?

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Lieber Dr. Posth, unser Sohn (fast 6 J.), seit Geburt übersensibel, als erstes Kind von mir als Mutter extrem behütet, Vater eher aussen vor (damals noch selbständig, gestreßt), Oma/ Opa als Loslösungsvorbild (nur 1-2 Tage pro Woche verfügbar), nach Geburt des Bruders mit 3 J. harte Entthronung, hat keine Freunde, möchte nicht allein schlafen (schläft mit Vater), KiGa seit 4,5 J. gefällt ihm (beim Hinbringen oft weinerlich). Er ist wahnsinnig unruhig und hektisch, hat permanent den Drang die Aufmerksamkeit aller Anwesenden bei sich zu halten (zu Hause), selten fähig sich zurückzuziehen, redet und zappelt ohne Unterlass, reagiert oft überemotional bis zum Weinen oder Wutausbruch, anhänglich, ängstlich. Wir geben uns Mühe (Vater ist inzwischen Vollzeit zu Hause – mitunter überfordert, ich arbeite 100%). Fragen uns manchmal, ob er allein aus dieser Sitatuation wieder herauskommt, ob das überhaupt pathologisch ist und ob man ihm professionell helfen sollte. Danke und Liebe Grüße Ina.


Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Ina, die Stärke eines Störungsbildes beim Kind entscheidet darüber, was am besten zu tun ist. Bei Ihrem Sohn scheinen die Probleme doch recht stark zu sein, und in Anbetracht der Schule im nächsten Jahr wäre es schon wichtig, jetzt die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Das offensichtlich schwache Selbstbewusstsein Ihres Sohnes erweist keine guten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Schulbesuch. Denn in der Schule muss er sich ein- und auch unterordnen und genau das scheint ihm nur schwer zu gelingen, da er sofort sein Selbstgefühl angegriffen erlebt. Womit das im Einzelnen zu tun, muss eine tiefenpsychologisch ausgerichtete Analyse ergeben. Aber als erstes geht es darum, Ihren Sohn aus seiner inneren Notlage zu befreien. Wahrscheinlich ist der Schritt zu einer kinderpsychologischen Behandlung doch der richtige. Viele Grüße


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