Charlotte88
Liebe Frau Henkes, ich habe Ihnen schon mal geschrieben. Wir haben 2 Töchter (4 Jahre, 1 Jahr). Es geht um meine 4 jährige Tochter. Sie ist ein extrem willensstarkes Kind. Wir sind bemüht sie stets bedürfnisorientiert zu erziehen. Sie geht 2 mal in der Woche zur Spielgruppe, wir gehen viel raus mit ihr, sie schaut 40 min pro Tag Fernsehen und isst wenig bis gar nicht Süßigkeiten. Eigentlich ist sie sehr sozial und liebt es mit anderen Kindern zu spielen. Zurzeit ist sie sehr trotzig. Das Verhalten kennen wir selbstverständlich phasenweise aus der Vergangenheit und das ist nicht mal das eigentliche Problem. Das eigentliche Problem ist, dass sie ihre 1 jährige Schwester unvermittelt schlägt, tritt, ihre Haare zieht (bzw. rausreißt) o. Ä. Ich muss sagen, dass mich das sehr aufgeregt, zumal die kleine Schwester überhaupt nix dafür kann (abgesehen davon, dass in unserem zu Hause keine Gewalt vorgelebt wird). Wir können die beiden nicht 1 Minute alleine lassen. Mittlerweile trenne ich konsequent unsere große von uns, sobald sie die kleine schlägt. D. h. Ich führe sie in ein anderes Zimmer (schließe aber keine Türen, ich möchte nicht, dass sie Angst bekommt). Sie versucht immer wieder zu uns zu kommen, aber ich führe sie energisch wieder zurück. Das alles dauert ungefähr 5 min. Sie zeigt sich danach Einsichtig, aber am nächsten Tag geht’s gleich weiter. Mir geht’s ehrlich gesagt auch nicht gut damit, weiß mir aber nicht anders zu helfen. Sie bekommt natürlich die meiste Aufmerksamkeit. Wenn mittags die kleine schläft, nutze ich die Zeit um mit ihr zu spielen. Aber zurzeit möchte sie nicht mal mehr mit mir spielen. Egal was ich anbiete, wird abgelehnt. Stattdessen motzt sie nur und ist unausstehlich. Ich tausche mich gerne mit anderen Müttern aus. Keine von Ihnen hat je ähnliche Erfahrungen gemacht (in Bezug auf das Schlagen der kleineren). Ist das Verhalten meiner Tochter normal? Finden Sie meine Reaktion richtig und soll ich so weitermachen? Für mich ist es sehr wichtig die gute Beziehung zu meiner großen nicht zu gefährden, andererseits kann ich nicht zulassen, dass meine jüngere grundlos (fürs Schlagen gibt’s natürlich nie einen Grund) geschlagen wird. Vielen Dank fürs Lesen. Über Ihre Antwort freue ich mich sehr. Lieber Gruß C.
Guten Tag, das Verhalten Ihrer Tochter ist ganz normal und kommt bei Geschwistern häufig vor. Aus der Sicht Ihrer großen Tochter gibt es vermutlich schon einen Grund, die Schwester zu schlagen. Sie befindet sich vermutlich in großer Rivalität zur jüngeren und hat die Entthronung durch sie noch nicht verarbeiten können. Die Aggression gegen die jüngere Schwester zeigen die Wut Ihrer großen Tochter gegen die Rivalin und können auch als unbewusster Versuch, sie doch noch zu vertreiben, verstanden werden. Ihre große Tochter braucht Ihr Verständnis dafür, dass sie es nicht leicht hat mit der Schwester. Möglicherweise macht die jüngere aufgrund ihrer motorischen Entwicklung zur Zeit auch einiges von ihr durcheinander oder geht einfach an ihre Sachen. Das kann den Ärger verstärken. Zeigen Sie ihr, dass Sie sie Ihnen weiterhin genauso wichtig ist. Ermöglichen Sie ihr Tätigkeiten, die ihr Selbstvertrauen stärken. Vielleicht hilft sie Ihnen gerne oder kann manches besonders gut. Oft hilft es auch, wenn die Großen bei der Betreuung der Kleinen "helfen" können. Gleichzeitig braucht Ihre Tochter aber auch Grenzen, wenn sie die jüngere Schwester körperlich attackiert. Ich finde Ihre Lösung angemessen. Sie erklären Ihrer Tochter vermutlich, dass sie nicht dabei bleiben kann, solange sie jemanden so massiv schädigt. Fünf Minuten Auszeit sind für eine Vierjährige zumutbar. Versuchen Sie dabei möglichst gelassen zu bleiben und sich nicht aufzuregen. Ihre Tochter soll ja verstehen lernen, dass diese Maßnahme aufgrund ihres Verhaltens erfolgt und nicht wegen Ihres Ärgers. Sie müssen sich keine Sorgen machen, dass die gute Beziehung zu Ihrer Tochter durch Ihr konsequentes Vorgehen gefährdet wird. Für Kinder ist diese Konsequenz wichtig und hilft ihnen, sich an den Regeln der Eltern zu orientieren. Das gibt Kindern Sicherheit. Erklären Sie Ihrer Tochter, dass Sie sich genauso verhalten würden, wenn jemand sie schlagen würde. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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