Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

4,7 jahre

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

zur Vita

Frage: 4,7 jahre

Helgaa

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Hallo,  momentan hat mein Sohn, zumindestens empfinde ich es so, eine Phase. Ich glaube kurz vor seinem zweiten Lebensjahr hat die Autonomiephase begonnen und irgendwie will diese nicht enden.  Manchmal frage ich mich, ob dies noch im normalen Rahmen ist. Leider hat das wütend werden und damit verbundene hauen wieder angefangen.  Dieses Wochenende war es wieder sehr anstrengend und da kam mir die Frage, ob es tatsächlich der Machtkampf ist oder ein Bedürfnis, welches er zu stillen versucht.  Wie kann ich dies unterscheiden?  Kurzes Bsp. Sonntag versucht er den Papa zu wecken, als dieser nicht aufsteht, Haut er auf ihn ein, ich ermahnen ihn (Vater empfindet es nicht als schlimm und kann keine Grenze ziehen, unsere Regel, wenn er haut, dann kommt ein spielzeug weg), kind wird aufmüpfinger und beginnt mich zu ärgern.  Dieses Verhalten wurde am Tag mal besser mal gleichbleibend. Zwar hat er dann nicht mehr gehauen aber wurde schnell wütend, war unzufrieden, wollte es anders als es ist... egal welches Thema.  Herzlichen Dank für ihre Antwort  


Ingrid Henkes

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Guten Tag, ich vermute Ihr Sohn zeigt Ihnen mit seinem Verhalten ein starkes Bedürfnis. Er möchte nämlich eine eindeutige Grenze gesetzt bekommen. Kinder brauchen das, um sich orientieren zu können. Diese Pseudo-Machtposition tut Kindern nicht gut. Sie wissen, dass sie nicht die "Bestimmer" sein können, weil sie dazu noch zu schwach sind. Sie benötigen starke Eltern, die ihnen gewachsen sind und sie gut schützen können. Nach Ihrer Beschreibung vermute ich, dass Sie weniger am Umgang mit Ihrem Sohn ändern müssen, sondern vielmehr das Gespräch mit dem Vater suchen sollten. Selbst wenn er es nicht schlimm findet, dass sein Sohn ihn schlägt (weil es ihm vielleicht nicht wehtut), sollte er doch zur Unterstützung des Sohnes eindeutig auf dieses Schlagen reagieren und es unterbinden. Sie können Ihrem Sohn helfen, indem Sie seine Frustration wegen der nicht erfolgten Grenzziehung weniger beachten. Oft reicht es zu sagen: "Du hast aber heute schlechte Laune. Da spielst du mal besser für dich." Wenn Ihr Sohn spürt, dass er Sie mit seinem Verhalten nicht irritieren kann, wird er es leichter aufgeben können, weil es den erwünschten Effekt Ihrer dauernden Aufmerksamkeit nicht erzielt. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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