blume2508
Hallo, meine Tochter ist 2 Jahre und 4 Monate alt und kreischt mehrmals pro Tag schrill und laut. Sie ist generell ein emotionsstarkes Kind (weint schnell, lacht viel, wird schnell wütend, hat viel Vorfreude etc). Das Kreischen kann kurz und einmalig sein oder bis zu mehreren Minuten andauern. Es ist aber kein Weinen. Es ist so laut, dass ihr kleiner Bruder (6 Monate alt) - welcher daher mittlerweile tagsüber auf der Terasse schläft- davon aufwacht. Ich habe versucht zu erkennen, wann das Kreischen auftritt. Sie bekommt prinzipiell seit Geburt sehr viel Liebe und Aufmerksamkeit. Ich habe dennoch das Gefühl, dass es manchmal auftritt wenn ich mich gerade mit jemand unterhalte, oder wenn sie müde ist oder wenn ich mich um das Baby kümmere. Jedoch tritt das Kreischen auch in Situationen auf, in denen ich den Grund nicht nachvollziehen kann bzw. in denen sie Aufmerksamkeit bekommt. Mehrmals pro Tag eben. Mittlerweile ist es mir unangenehm mit anderen Familien etwas zu unternehmen, da sie immer das einzige Kind ist, das so viel kreischt. Ich versuche ihr, situationsabhänhig, zu erklären, dass ich möchte, dass sie in einer normalen Stimme mit mir redet. Ich frage sie auch direkt was sie sagen möchte. Jedoch kommt keine Antwort. Ich erkläre ihr auch dass der kleine Bruder davor Angst hat und aufwacht wenn sie kreischt und dass das nicht gut ist. Das alles bringt nichts. Manchmal verliere ich die Fassung und werde ebenfalls laut und sage sie soll sofort damit aufhören. Dann hört sie aber nur kurz damit auf. Das Einzige was hilft sind "Drohungen", dass sie am Nachmittag ihre Kinderserie (das ist ein kurzes Video) nicht anschauen darf wenn sie nicht sofort damit aufhört. Aber ich fühle mich als Versagerin wenn ich so eine Drohung einsetzen muss. Und auch generell sagt meine Intuition dass das nicht der richtige Weg ist. Ich würde mir einen friedlichen Weg wünschen, in welchem meine Tochter einsieht, dass sie das lassen soll. Es würde schon sehr helfen wenn sie es reduzieren würde (zb wenn der kleine Bruder schläft). Ich möchte, dass sie sich in ihrer Persönlichkeit geliebt fühlt, genauso wie sie ist und habe Scheu Bestrafungen wie aufs Zimmer schicken oder Sonstiges einzusetzen. Was denken Sie darüber? Was bewirken derartige Bestrafungen beim Kind? Was bewirken Drohungen, wie, dass sie die Kinderserie nicht anschauen darf? Was kann ich tun, um das Kreischen in den Griff zu bekommen? Vielen lieben Dank für Ihre Hilfe.
Guten Tag, für Ihre Tochter ist es eine Überforderung, wenn Sie von ihr Einsicht verlangen. Das kann ihr Verstand noch gar nicht leisten. Von daher sind Strafen und Drohungen sinnlos, zumal es sich um Verhalten handelt, das Ihrer Tochter passiert. Vermutlich hat das Kreischen tatsächlich mit der Suche nach Aufmerksamkeit und Rivalität auf den Bruder zu tun. Aufgrund der Entthronung durch ein jüngeres Geschwister versuchen Kinder häufig dieses wieder zu vertreiben. Wenn Sie Ihrer Tochter erklären, dass der Bruder vom Kreischen Angst bekommt, fühlt sie sich in ihrem Vorgehen bestätigt. Ich möchte betonen, dass es sich hier um unbewusste Prozesse handelt, die Ihrer Tochter mit dem Verstand nicht zugänglich sind. Beachten Sie das Kreischen weniger. Erklären Sie Ihrer Tochter ruhig weiter, dass Sie sie nicht verstehen, wenn sie so schreit. Wenn sie es in Gesellschaft macht, können Sie auch mit ihr gemeinsam den Raum verlassen. Sie sollten sich auf keinen Fall für das Verhalten Ihrer Tochter schämen, wenn Sie mit anderen Leuten zusammen sind. Sie ist ein Kleinkind und plant das Schreien nicht. Sie können das nicht einfach so unterbinden. Das sollte auch anderen Eltern klar sein. Ihre Tochter wird merken, wenn ihr Kreischen nicht mehr den gewünschten Erfolg zeigt und sie ihm keine Beachtung schenken. Dann kann sie es leichter unterlassen. Im Laufe der Entwicklung stehen ihr zudem andere Ausdrucksmöglichkeiten zur Verfügung, mit denen sie ihre Bedürfnisse angemessener artikulieren kann. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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