LaLeLu2
Liebe Experten, Meine Tochter ist 2 1/2, sie spielt gerne mit mir, aber auch allein, wenn ich im Nebenraum bin. Seit einigen Monaten will sie jedoch immer „mitkommen“, wenn ich mich in der Wohnung bewege und ich soll dann auf sie „warten“. Wenn ich den Tisch decke und zwischen Küche und Wohnzimmer hin und her gehe, möchte sie an meiner Hand dabei sein oder sich an meiner Kleidung festhalten. Oft fordert sie auch, dass ich auf sie warte, weil sie bspw. ihre Puppe noch holen muss. Vor 2 Monaten wurde ihre Schwester geboren, seitdem erscheint mir die Anhänglichkeit noch etwas stärker, war aber vorher auch schon stark. Wenn ich angekündigt wo hingehe, wo sie nicht mitkann (bspw. Arzttermin) ist das gar kein Problem - sie winkt mir dann fröhlich zum Abschied zu! Bei der Kita ebenso. Wenn sie intensiv mit dem Papa spielt, ist es auch kein Thema - eher, wenn ich mit ihr und Baby alleine bin. Sie kommt nachts zu uns ins Bett. Wenn ich morgens ohne sie aufstehe, bemerkt sie es nach wenigen Minuten (auch wenn sie noch müde ist) und ist dann völlig aufgelöst. Ich versuche, die Situation so anzunehmen. D.h. ich frage sie in der Regel, ob sie mitmöchte. Ich biete ihr immer wieder Alternativen an - sie entscheidet sich stets fürs mitkommen. Ich brauche daher sehr lange im Haushalt, es lässt sich aber einrichten. Ich würde jedoch wirklich gerne mal morgens alleine aufstehen können. Haben Sie einen Tipp für mich?
Guten Tag, vermutlich ist Ihre Tochter durch die Geburt der Schwester verunsichert. Sie bekommt ja mit, dass die Schwester sehr viel intensive Aufmerksamkeit benötigt und möchte jetzt unbewusst sicherstellen, dass ihr auch noch genügend Aufmerksamkeit zuteil wird. Deshalb sucht sie intensiv Ihre Nähe und Begleitung. Ohnehin ist es in der Kinderentwicklung so, dass Phasen der Loslösung sich mit denen der Wiederannäherung abwechseln. Mit zunehmenden Bewegungsmöglichkeiten und der Entfaltung von Interessen versuchen auch kleine Kinder bereits sich ein Stück von den Eltern zu lösen. Das verhilft ihnen zu mehr Autonomie und ist ein notwendiger Entwicklungsschritt. Dem folgt dann eine Phase der Wiederannäherung in der die Kinder sich wieder versichern müssen, dass die Eltern ihren "Freiheitsdrang" akzeptieren und die gute Beziehung nicht dadurch gefährdet ist. Für Ihre Tochter ist es bestimmt sehr hilfreich, wie Sie mit der aktuellen Situation umgehen. Sie kann dann viele Erfahrungen sammeln, die ihr zeigen, dass sie von Ihnen genügend gesehen wird und Ihre Aufmerksamkeit bekommt. Das ist sehr stabilisierend und wird mit der Zeit dazu führen, dass sie nicht mehr so häufig Ihre Anwesenheit benötigt. Sie können mit Ihrer Tochter offenbar schon gute Sachverhalte besprechen. Das können Sie auch für die Aufstehsituation so machen. Besprechen Sie tagsüber, wie das morgendliche Aufstehen zufriedenstellender gestaltet werden kann. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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