Stef3
Sehr geehrter Doktor Nohr Unsere knapp 15 Monate alte Tochter zeigt zur Zeit einige Verhaltensweisen, die wir nicht so recht einordnen können und dadurch auch nicht wissen, wie wir angemessen reagieren. 1. sie ist sehr anhänglich und will nicht zum Papa. Selbst wenn sie bei Papa auf dem Arm neben mir steht, kann es sein, dass sie schreit bis ich sie nehme. Wir versuchen gerade den Papa trotz Beruf etwas mehr in den Alltag mit integrieren und auch mehr Situationen zu schaffen, in denen Papa und Kind alleine sind, auch wenn der Abschied von mir sehr tränenreich ist. Stärkt das ihre Bindung? Ich habe nicht den Eindruck, dass bereits eine Loslösung stattgefunden hat, also kann es auch keine Wiederannäherungskrise mit starker Anhänglichkeit sein, oder? 2. Unser Kind will häufig etwas von uns und schreit, wenn der Wunsch nicht erfüllt wird. Wir versuchen natürlich Verbote auf gefährliches zu beschränken. Meist hilft ablenken, manchmal muss ein kurzer weinanfall aber ausgehalten werden. Auch Tätigkeiten, bei denen sie unsere Aufmerksamkeit nicht hat, werden mit Schimpfen kommentiert, z.B. saugen, Haare kämmen,... ich möchte wichtige Dinge aber dennoch ausführen und halte auch meist das kurze Schimpfen aus und versuche beruhigend meine Anwesenheit und auch mein Verständnis zu signalisieren. Ist das ok? ist das nur schlichte Wut, weil der neu entdeckte Wille nicht umgesetzt wird?
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, meine Vorstellung von der individuellen Entwicklung lässt für kindliches Verhalten mehr Spielraum, als die oft sehr engen zeitlichen Vortellungen von Löslösung usw.. Im zweiten LJ realisieren die Kinder sowohl klarer, dass sie eigenständige Individuen sind (z.B. Spiegel-Test), als auch, dass es verschiedene Menschen gibt und die Bindungen zu diesen sehr unterschiedlich sind. Darauf reagieren sie mal anhänglicher, mal neugieriger, mal abweisender. Diese anhaltende Veränderung (zunehmende Einbeziehung anderer Menschen und Loslösungsversuche von der Mutter, Autonomieentwicklung usw.) löst auch ein sich dauernd veränderndes Verhalten aus. Mal überwiegt die Distanzierung, mal die Zuneigung, mal der eigene Wille usw.. Sichere Bezugspersonen zeichenen sich auch dadurch aus, dass sie das wechselnde Verhalten verstehen, akzeptieren und aushalten ohne zu kränken. Das heißt nicht, alles und sofort zu erfüllen, sondern liebevoll klar die kindlichen Wünsche ist das Gesamtkonzept einzuweben (wie Sie das ja auch beschrieben haben). Gute Erfahrungen stärken sicher die Bindung zum Vater, wenn die Situation nicht überwiegend von Verlust und Trennungsangst belastet ist. Versuchen Sie also weniger Ihr Kind aus der Warte von Konzepten zu verstehen, sondern mehr durch Ihre empathische Wahrnehmung der aktuellen Situation (natürlich schadet ein bißchen Hintergrundwissen, besonders über die Autonomieentwicklung, nicht, aber oft engt es Eltern ein, deshalb der Hinweis). Dr.Ludger Nohr
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