Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Unausgeschlafen

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Unausgeschlafen

DanielaBK

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Guten Tag, meine Tochter ist jetzt 14Monate und schläft meistens bei sich im Beistellbett, manchmal aber auch noch bei mir. Oft kommt sie nachts rüber.  Ich stille nachts noch, sonst aber nicht mehr. Sie war von Anfang an ein Kind mit kurzen Schlafphasen- sehr zuverlässig alle 2h. Es ist auch heute noch so, dass sie diesen Rythmus fast immer beibehält. Manchmal schafft sie auch 3-4h Schlaf. Es war für mich bisher fast immer ok, da sie gut einschläft und nachts auch nach dem Stillen immer wieder sofort eingeschlafen ist. Seit ein paar Monaten ist es aber nun echt schwer auszuhalten. Sie wird teilweise stündlich wach - gerade so ab 3/4Uhr morgens. Anders als bisher hilft ihr das Stillen nur bedingt beim Einschlafen. Nur Kuscheln ist nicht ihrs. Sie sucht natürlich immer nach der Brust. Wenn sie dann doch wieder einschläft, wird sie aber schnell wieder wach. Sie setzt sich mittlerweile nachts hin, krabbelt im Bett, stößt sich dann den Kopf leicht oder weint einfach so. Das hat sie sonst nie getan. Die Nacht ist um 06:30/7Uhr vorbei- find ich ok, aber sie ist dann nicht ausgeschlafen. Wir sind also beide ziemlich müde. Daher mache ich mir nun doch Gedanken und überlege, nachts abzustillen, befürchte aber, dass sie dadurch nicht besser schläft. Ich mache mir nun Gedanken, dass sie doch eine Schlafstörung entwickeln könnte. Ich erwarte nicht, dass sie durchschläft, aber irgendwie fit sollte sie sein.   Was für Ideen haben Sie, was wir probieren können, damit sie etwas besser schläft? Viele Grüße  Daniela B.


Dr. Dotzauer

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Liebe Daniela, zum besserenm Schlaf kommen Sie, wenn Ihr Kind lernt selbstständig einzuschlafen, ohne Hilfe von Ihnen. Das Problem dabei ist, dass Ihre Tochter erst lernen muss, wie sie ruhig und schlafbereit weden kann ohne stillen (saugen und schlucken). Als erstes sollten Sie das Stillen vom Einschlafen trennen (Trinken vorverlegen) und einen anderen Weg zur Schlafbereitschaft wählen. ZB durch eine Bilderbuchzeit kann Ihre Tochter auch ruhig werden und ihre Müdigkeit spüren. Danach kommt Herzenszeit, in der Sie ihr mit singen und streicheln und kuscheln auch den Weg zur Entspannung zeigen können. Sie haben geschrieben, dass nur kuscheln nicht ihres ist und dass sie süße Muttermilch bevorzugt. Das ist an sich klar und verständlich, aber nicht in Stein gemeißelt. Sie kann lernen ein Kuscheltier zu akzeptieren und kann auch lernen, dass Wohlgefühl und Entspannung nicht nur mit Stillen einhergeht. Erst müsste am Einschlafen gearbeitet werden und dann kommt die Nacht dran. Es wird nicht bei jedem Erwachen die Brust angeboten, sondern eine Weiterschlafhilfe ohne Stillen. Sie werden sich um den Kummer der nicht erfüllten Erwartung kümmern müssen. Wie am Tage bei kleineren Unfällen gilt die Devise: ein bisschen aushalten und ein bisschen ablenken... Sie könnten erstmal nur noch 2 nächtliche Stillmahlzeiten anstreben, später eine und schließlich brauchen Sie gar nicht mehr zu stillen im Schlafphasenwechsel. Leider ist das ziemlich mühsam, denn ihr Kind hat inzwischen einen eigenen Kopf. Viel Geduld dabei! LG DD


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