Tin0304
Hallo, wir sind verzweifelt. Unser Baby wird bald vier Monate alt. Morgens schläft sie nach ihrer max Wachzeit von 1,5 Std gut im Bett ein mit Einschlafbegleitung, idR 1-1.5 Std. Mittags schläft sie neuerdings im Kinderwagen bis zu zwei Std (würde manchmal sogar länger) ohne aufzuwachen bzw schafft sie den Schlafphasenwechsel meist. Der Nachmittagsschlaf klappt jedoch seit einiger Zeit gar nicht mehr. Da sie mittags so lange schläft, lege ich sie zum letzten Schläfchen eher gegen vier (i.d. ersten beiden Monaten war mein Partner täglich 15-17 Uhr mit ihr im Tragetuch draußen). Nun hat sie im Bett gegen vier bereits mehrfach derart geschrien, dass wir abbrechen mussten. Auch in der Trage bei meinem Partner hat sie mehrfach am späten Nachmittag beim aufwachen sehr geschrien. Da sie also wieder wach war, haben wir es mit alternativen Mitteln (Wagen, Tuch) versucht, was aber scheinbar zuviel war, denn sie schrie noch mehr. Haben dann den Nachtschlaf vorgezogen, was zu mehrmaligem Erwachen führte. Sind ratlos! Soll ich nicht mehr mittags den langen Kinderwagengang machen, sondern nachmittags? Ist sie verwirrt, wenn wir sie am späten Nachmittag ins Bett legen, weil es zZ dann schon fast dunkel ist? Ist die Trage vllt momentan nicht mehr das richtige für sie? Fragen über Fragen.. Wir hoffen sehr auf Ratschläge, danke im Voraus & herzliche Grüße, Tin
Liebe Tin, Fragen über Fragen sprengen leider den Rahmen des Forums etwas. Das bedeutet, wenn nach meiner Antwort noch Fragen über bleiben, bitte das persönliche Gespräch suchen. Morgens klappt es doch recht gut mit dem Schlafen und auch ein langer Mittagschlaf ist ein Geschenk. Den letzen Schlaf würde ich sie tatsächlich nicht im Bettchen machen lassen, denn so spät am Tage ist alles schwieriger. Hier wäre Tragen oder zumindest eine Ruhephase auf dem Schoß sinnvoll. Man sollte nicht immer gleich alles umwerfen oder in Frage stellen, wenn ein Baby schreit. Viel wichtiger ist es dann ruhig zu bleiben, tief zu atmen und aus dem Blickkontakt zu gehen. Sie können sie auch kurz in eine andere Position bringen, damit sie nicht so sehr in einen Tunnel gerät. Es kann sein, dass die Kleine das weinen sogar ankündigt, mit niessen und hüsteln. Das sind Zeichen, dass sie eine Pause in der Interaktion benötigt. Wenn ein Kind weint, weil es die Orientierung verliert und weil es einfach nicht weiss, was ihm fehlt, sollte man entspannt bleiben und zumindest so tun, als ob man einen Durchblick hat. Wenn wir verunsichert reagieren, verunsichert das die Kinder noch mehr. Kinder weinen dort, wo sie sich am sichersten fühlen und wo sie sich emotional fallen lassen können, das kann auch in der Trage sein. Ich wünsche Ihnen viel Geduld und verbleibe mit herzlichen Grüßen, Margit Holtschlag
Tin0304
Liebe Frau Holtschlag, herzlichen Dank für die so rasche und ausführliche Rückmeldung, das sind wertvolle und hilfreiche Anregungen. Wäre eine Fahrt im Kinderwagen am (späten) Nachmittag auch okay? Mein Freund kann den Gang mit der Trage am Nachmittag wg der Arbeit nicht immer durchführen und ich kann die Kleine tatsächlich nicht mehr so lange tragen, mein Rücken schmerzt dann sehr. Oder was meinen Sie mit "Tragen oder eine Ruhephase auf dem Schoß"? Das dritte Schläfchen ganz weglassen? Das schafft sie noch nicht bis zum Abend. Aber vermutlich habe ich Sie falsch verstanden. Freue mich dazu über eine Rückmeldung, danke!
Liebe Tin, lieben Dank für die Rückmeldung. Das ist auch für uns mal wichtig. Ja, natürlich ist eine Fahrt im Kinderwagen auch okay. Ich würde in der Ruhephase auf dem Schoß einfach mal gucken, was passiert, vielleicht schläft sie da ja von alleine ein.... Wenn die Trage Sie so sehr schmerzt, ist sie vermutlich falsch eingestellt. Das beobachte ich leider sehr oft. Die Optimierungsvorschläge hierzu kann ich aber tatsächlich nur online mache. Herzliche Grüße, Margit Holtschlag
Tin0304
Noch einmal herzlichen Dank, liebe Frau Holtschlag & alles Gute für Sie!
Tin0304
Liebe Frau Holtschlag, ich hoffe, es ist i.O., dass ich noch einmal an Sie schreibe-bisher hatten Sie so hilfreiche Ratschläge. Es ist mittlerweile schlaftechnisch alles anders+sehr Kräfte zehrend, nichts "klappt" mehr. Sowohl zum morgendlichen Schläfchen, zum Mittagsschläfchen (beides im Bett, da wir nachmittags lange raus gehen) als auch beim ins Bett bringen zum Nachtschlaf schreit unser Baby seit kurzem extrem. Es hat eine ganze Zeitlang supergut geklappt, dass sie mit Einschlafbegleitung im Familienbett in ihrem Bettnestchen eingeschlafen ist - nun ist das grundsätzlich mit viel Weinen verbunden, welches sich ausschießlich durch "Einschlafstillen" beruhigen lässt, was wir sonst nie gemacht haben, dh es gehörte bisher nie zu unserem Einschlafritual. Ich will meinem Baby nicht die Brust verwehren+möchte ihr alles geben, was sie braucht, nur verstehen wir die Welt nicht mehr. Heute hat sie beim ins Bett legen (ich lege mich dann dazu und+ erzähle ihr leise) wieder heftig geweint, ich musste sie letztendlich herausnehmen+das Schlummerlicht wieder anschalten, damit sich beruhigte. Die letzten 2 Tage war es morgens so, dass sie heftig geweint hat, beim ins Bett bringen, so dass wir abbrechen mussten. Wir haben es dann 15-20 Min. später erneut versucht und dann ist sie ohne Weinen eingeschlafen. Wie kann das sein? Allerdings schläft sie seit etwa 2 Wochen nur noch 30 Min, vorher morgens o. mittags 1-2 Std. geschlafen hat. Ich habe Angst, dass sie bald gar nicht mehr im Schlafzimmer einschlafen kann. LG+DANKE
Liebe Tin, vielen Dank für die Rückmeldung. Ich würde Ihnen nach wie vor, eine persönliche Beratung empfehlen, auch damit Sie mehr Klarheit und weniger Zweifel bekommen. So, wie Sie die Situation schildern, haben Sie alles richtig gemacht. Eine Situation, die sich unnötig hochschaukelt unterbrechen und später noch mal neu starten. Wenn Sie der Kleinen die Brust "verwehren", geben Sie ihr trotzdem alles, was sie braucht, sofern Sie sicher sind, dass die Kleine satt ist. Anstatt immer mehr Brust geben würde ich am Tage, also unabhängig von den anspruchsvollen Situationen" auf Babymassage setzten. Da fliesst viel Oxytocin und das tut gut. Die Konditionierung saugen gleich schlafen, Unwohlsein gleich "etwas in den Mund stecken" ist auf Dauer ehr ungünstig, deshalb würde ich nach 7 Monaten nicht mehr damit anfangen. Am 15.01. startet mein Online-Kurs Babymassage & Babysignale, ich denke, dass Sie da viel für die alltägliche Praxis und für Ihre Rolle als Mama mitnehmen können. Herzliche Grüße und einen entspannenden Tag, Margit Holtschlag