Pistazie123
Liebe Frau Hoehl, ich bin Mutter von zwei Töchtern (4 Jahre und 13 Monate). Wir schlafen im Schlafzimmer im Familienbett, links von mir die kleine Tochter, rechts die große. Mein Problem ist Folgendes: Meine kleine Tochter braucht von Anfang an sehr viel Schlaf. Deshalb lege ich sie morgens um 9.30 Uhr ins Bett, nachmittags um 13 Uhr und abends um 19.30 Uhr. Sie braucht immer mindestens eine Stunde bis sie einschläft. Sie ist hundemüde, reibt sich die Augen, möchte gestillt werden, dann wieder den Schnulli, dann will sie kuscheln, dann weint sie, wirft den Schnulli weg, zieht an meinen Haaren, kneift mich, weint, will an die Brust usw. Dieses Theater dauert 1-1,5 Stunden. Es spielt dabei keine Rolle, ob ich sie beim ersten Anzeichen von Müdigkeit hinlege, oder ob ich noch etwas abwarte bis sie richtig müde ist. Wenn sie mal schläft, würde sie auch 2,5-3 Stunden schlafen. Da für sie ein einziger Mittagsschlaf zu wenig ist, muss ich sie unbedingt ein zweites Mal am Tag hinlegen. Sonst ist sie bis abends so übermüdet, dass sie stundenlang schreit wie ein Neugeborenes. Das kann dann auch mal bis nachts um 3 Uhr dauern. Und dann wacht sie jede Stunde nachts auf und schreit. Wenn sie ein zweites Mam geschlafen hat am Tag, schläft sie abends zwar auch mühselig, dennoch ohne Geschrei ein. Bis heute hat sie keine Nacht länger als 4 Stunden am Stück geschlafen. Sie wacht normalerweise alle Stunde bis zwei Stunden auf und will kurz an die Brust. Dann schläft sie mit Schnulli wieder ein. Es spielt auch keine Rolle, wie viel sie abends gegessen hat. Sie isst immer gut und gerne. die Situation ist momentan nicht mehr tragbar, da meine große Tochter tagsüber fast nichts mehr von mir hat, weil ich nur noch damit beschäftigt bin, die Kleine zum Schlafen zu bringen und wenn sie nachts schreit, meine große Tochter auch nicht schlafen kann. Ich bin ratlos. Wie schaffe ich es, dass sie schneller einschläft? Wenn es eine halbe Stunde dauern würde, würde ich mich nicht beschweren, aber dreimal täglich mindestens eine Stunde Theater, bis sie endlich einschläft, geht mir echt an sie Substanz. ihr Nachtschlaf dauert dann bis morgens 7.20 Uhr. Da stehen wir alle auf. Morgens wecke ich sie um 11 Uhr auf, dass sie nachmittags nochmal schläft. Und nachmittags wecke ich sie um 15-15.30 Uhr auf, dass sie abends müde ist. Ich habe es auch schon versucht, sie nur einmal am Tag hinzulegen und 2,5-3 Stunden schlafen zu lassen, aber dann wird die Nacht eine Qual aus stundenlangem Geschrei. Was kann ich nur tun? Vielen lieben Dank für Ihre Mühe! Liebe Grüße
Guten Abend, Tja das ist wirklich eine untragbare Situation und ich verstehe Ihre Not. Es stehen einige Veränderungen an: 1. sollte ein Kuscheltier mit Bedeutung aufgeladen werden, immer an ihrer Seite sein und in allen Tröste-, Beruhigungs-, und Entspannungssituationen zum Einatz kommen. Es muss mit Wohlgefühl verknüpft werden und gleichzeitig sollten Sie sich in Ihrer Kuscheltierfunktion zurücknehmen, sonst wird es nicht gelingen. Es wäre aber sehr hilfreich, im Sinne der Eigenregulation, denn Schnuller und Kuscheltier sind selbststeuerbare Einachlafhilfen und sie kann lernen diese selbstständig (zB in der Nacht) zu nutzen. 2. Ich würde das Einschlafen verändern und mich nicht einfach dazu legen quasi als Kuscheltier und damit sie sogar eher vom Schlafen abhalten. Denn sie lauert darauf, dass Sie nicht weggehen und Sie lauern darauf, dass ihr Kind einschläft. Diese gegnseitige Belauerungssituation hält wach. 3. Einschlafen: Ich würde das Einschlafen vom Stillen trennen, sie ist satt und ruhig. Um sie näher an den Schlaf heranzuführen, würde ich nach dem Bettfertigmachen erstmal noch eine Bilderbuchzeit einführen. Wenn sie sich noch nicht für Bilderbuch interessiert, können Sie sie auf den Schoß nehmen und interessante Objekte (keine Spielsachen, sondern haptisch Interessantes, Fühlbuch, Bürstchen, Spiegel, ...) in einem Körbchen anschauen und ruhig damit spielen. Der Zweck davon ist, dass Ihr Kind ihre Müdigkeit spürt und gähnt, Augen reibt und Sie sehen, dass die Müdigkeit beim Kind ankommt, sie aber gleichzeitig über die Neugier bei der Stange bleibt und damit ruhig und nicht motorisch aufdreht. Dann würde ich das Licht ausmachen, und mit Ihr kuscheln, Front nach vorne, singen und wiegen. Gestillt wurde ja schon...Wenn Sie wirklich schlafbereit ist, erst dann legen Sie sich mit Ihr hin und versuchen sich möglichst weg zudrehen und selber einen sogenannten Fake-Schlaf zun demonstrieren. Langsam und laut atmen, vielleicht sich mal wieder hindrehen, beruhigen und dann wieder wegdrehen und sich seinem eigenem "Schlaf" widmen. Durch das Wegdrehen und das sich Heraunehmen aus dem Einschlafprozess, werden erst eigene Einschlafstrategien bei Ihrer Tochter möglich. Am besten mit Schnuller und Kuscheltier. Das ist etwas mühsam aber notwendig. Wenn auch das lange dauert, sollten Sie den Schlafdruck erhöhen und auf mehr Wachstunden achten. 4. Altersgemäß wären Sie gut bedient, wenn Sie in der Ziukunft auf einen Mittagsschlaf umstellen würden. Ich habe verstanden, dass das jetzt noch nicht möglich ist, aber Sie können trotzdem auf mehr Wachstunden achten. Je mehr desto besser. Vormittags nach nur 2 Wachstunden einen Einschlafversuch zu starten, erscheint mir ein Kampf gegen Windmühlen. Ich würde sie morgens um 7.00 Uhr wecken und dann frühestens um 10.30 Uhr den ersten Tagschlaf anbieten und auch da wieder wecken, sonst bekommen Sie keinen Nachmittagsschlaf unter. Der könnte um von 14.30-15.30 Uhr stattfinden und 20.00 Uhr wäre dann Bettgehzeit. Das könnten Sie noch einige Zeit so machen, wenn allerdings sich die Einschlafzeit nicht deutlich verkürzt, braucht sie mehr Schlafdruck und das erreichen Sie mit der Umstellung auf einen Tagschlaf. 5. Damit Ihre Tochter lernt nachts die Schlafphasen zu verbinden, ist es ebenfalls nötig das Einschlafen vom Stillen zu trennen und eine EInschlafroutine zu etablieren ohne Saugen und Schlucken, ohne Gefummel an der Mama, mit Kuscheltier und Schnuller. Schläft sie selbstständiger ein, wird sie trotzdem im Schlafphasenwechsel alle 2 Std. wach und es braucht trotzdem eine Weiterschlafsprache (Schschsch, Hand auflegen, schuckeln, bitte wenden, anders trösten als mit Stillen), um ihr beizubringen, dass sie nicht alle 2 Std. essen sondern weiterschlafen kann. Das ist mühsam, steht aber an und ist eine klassische Entwicklungsaufgabe, welche Eltern und Kind gemeinsam lösen müssen. Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg, Geduld und gutes Gelingen Herzliche Grüße Daniela Dotzauer
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