Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Stillen in der Nacht

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
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Frage: Stillen in der Nacht

MustardMoose

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Hallo Frau Holtschlag,  mein Mann und ich arbeiten nach wie vor am "wacheren" Ablegen. Vom Einschlafstillen sind wir seit einigen Wochen komplett weg (Erfolg!!!). Das halb wache Ablegen klappt mal mehr mal weniger gut, aber das Üben und Verinnerlichen dauert sicherlich seine Zeit. Da sind wir geduldig und bleiben dran.    Schwierig sind für mich die Nächte. Obwohl wir nicht mehr Einschlafstillen, ist meine Tochter (8M) sehr verbissen was das "Weiterschlafstillen" angeht. Alle zwei Stunden weint sie bitterlich im Beistellbett, krabbelt zu mir rüber und sucht die Brust.  Wie kann ich das abgewöhnen, dass sie nachts die Brust so dringend braucht? Aktuell "brumme" ich beruhigend sobald sie aufwacht, eventuell Lalelu ansingen. Das klappt in 1/10 Fällen. Meistens gibt es dann doch die Brust. Zum Aufstehen und rumtragen in der Nacht fehlt mir die Energie. Wenn ich Sie zum Trösten den Arm nehme, versucht sie mir das Shirt vorne runterzuziehen und ist sehr sauer.   --> Gibt es hier eine bessere Strategie?


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Mustard Moose, Sie haben schon viel erreicht und da können Sie stolz drauf sein. Kein Kind darf seiner Mutter am T-Shirt ziehen. Wenn man das erlaubt, lernt das Kind, das ein grenzüberschreitendes Verhalten normal ist und geduldet wird. Lassen Sie sie das nicht lernen, denken Sie daran, wie sie möchten, dass sie später vor übergriffigem Verhalten geschützt ist. Man darf sauer, sein, wenn etwas nicht klappt. Besser ist es allerdings, wenn man dazu am Tage den passenden Kanal findet. Darauf würde ich noch mal achten. Wie gehen Sie am Tage mit "Mini-Krisen" um und wie viel Zeit geben Sie ihr, eine Lösung zu finden? Auch würde ich am Tage oder späten Nachmittag auf Massage setzten, denn da fließt genauso wie beim Saugen, Oxytocin. Nachts würde ich entweder den Papa mit einbinden, mir etwas anziehen, bei dem die Brust definitiv nicht mehr zugänglich ist oder alternativ Wasser anbieten. Auch sollten Sie noch mal gucken, ob sie am Tage ausreichend ißt. Unsere Kinder dürfen auch mal erfahren, wo Grenzen sind. Es ist nur wichtig, dass wir das liebevoll zeigen. Wir sind größer, klüger und weiser als die Kleinen und sie müssen sich im Alltag darauf verlassen können, dass wir besser wissen, was gut ist, als sie selber und dass wir in der Lage sind, ihre überschießenden Gefühle zu ordnen und in eine für alle Beteiligten bessere Bahn zu lenken. Dazu erkläre ich auch gerne den Kreis der Sicherheit von Colin & Powel, den Sie bei Goolge finden werden. Eine komplexe Bindungstheorie in einer einfachen Grafik dargestellt. Ich wünsche Ihnen viel Geduld und verbleibe mit herzlichen Grüßen, Margit Holtschlag    


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