Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Ständiges Erwachen

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
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Frage: Ständiges Erwachen

Raupenmama

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Hallo Frau Holtschlag, Unsere Tochter ist 14 Monate alt und der Mittagsschlaf ist leider eine Katastrophe. Seit ca. 2 Monaten schläft sie nachts durch und macht nur noch einen Mittagsschlaf. Nachts schläft sie ca. 10 Stunden, mittags nochmal 2. Sie schläft innerhalb 10 Min ein. Ich trage sie kurz, bis sie fast schläft, lege sie ins Bett und dort schläft sie ein. Sie wacht dann aber immer mindestens 3 mal auf und muss getragen werden, dass sie wieder einschläft.  Ohne weißes Rauschen sind wir geliefert. Wenn der Boden minimal knackt ist sie wach, als ob sie nie in den Tiefschlaf findet. Sie hat keinen Schnuller und es funktioniert auch nicht sie an ein Kuscheltier zu gewöhnen. Wenn sie aufwacht, setzt sie sich noch schlafend auf und "wankt" sich wach. Oder sie schreit und setzt sich sofort auf. Einfach wieder hinlegen funktioniert fast nie. Wie ein Gummiband will sie sich immer wieder aufsetzen. Nachts wacht sie oft nur einmal auf. Zur Zeit wacht sie zwischen 20 und 22 Uhr mindestens alle 30 min auf. Woran kann das liegen? Gerade bekommt sie einen Backenzahn. Morgens ist sie um halb 6 wach, dann ist sie bis zum Mittagsschlaf hundemüde. Wenn sie allerdings um 10 Uhr einschläft für 30 min, schläft sie den restlichen Tag garnicht mehr.  Massieren lässt sie sich nicht, genauso wenig wie wickeln oder anziehen. Wir wissen einfach nicht mehr weiter. Könnte sie übermüdet sein? Könnte es sich vielleicht um eine Regulationsstörung handeln? Sogar wenn sie selbst im Familienbett einschläft ohne tragen, wacht sie genauso oft auf.  Vielen Dank und LG


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Raupenmama, Ihre Anmerkung, dass die Kleine sich weder wickeln noch anziehen lässt und sie auch keine Massage geniessen kann, lässt mich stutzig werden. Wenn so ein kleiner Mensch in diesen Bereichen die Führung bekommt und den Eindruck hat, dass sich alles nach ihm richtet, dann kann er auch nicht mehr schlafen.  Denn mit so viel Verantwortung und "Gestaltungsspielraum" ist ein sich noch in der Entwicklung befindendes Gehirn maximal überfordert und das spiegelt sich im Schlafverhalten. Ich würde Ihnen von daher empfehlen, eine persönliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Auch bei der Massage scheint es mir ehr so, dass sie sich zur Zeit nicht darauf einlassen kann, das bedeutet aber noch lange nicht, dass sie es nicht mag. Sollte sie wirklich keine Berührung mögen, läge das Ganze schon in einem eine Therapie notwendig machenden Bereich. Generell ist es so, dass Kinder, die sehr stark elterngesteuert einschlafen nicht tief schlafen und von daher immer wach werden. Bei Ihnen gibt es eine starke Elternsteuerung in der Einschlafsituation. Sie ist mittlerweile schon ziemlich groß, um in den Schlaf getragen zu werden. Ich würde Ihnen empfehlen, sie bewusst zum Mittagschlaf in ihr Bett zu bringen und dann ein wenig Zeit in ihrer Nähe aber mit einer eigenen Beschäftigung zu verbringen. Damit sich die Probleme, die sie nun schon mit ihrem Schlafverhalten- und Ankleideverhalten haben, nicht noch weiter manifestieren, empfehle ich aber dringend, eine persöliche Beratung durch uns oder auch durch eine Erzoehungsberatungsstelle in Anspruch zu nehmen. Herzliche Grüße und viele berührende und entschleunigende Momente mit der Kleinen, Margit Holtschlag    


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