Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Schlafstörung Wutanfälle

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
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Frage: Schlafstörung Wutanfälle

Kirschblüte060122

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Meine Tochter ist 2 Jahre alt. Vor 2 Wochen ca haben wir abgestillt seit dem schläft sie schlecht...Mittagsschlaf möchte sie nicht mehr machen, wenn ich dann aber mit dem Kinderwagen rausfahre schläft sie darin direkt ein. Ich denke sie braucht diesen noch oder? Naja das eigentliche Problem ist aber der Schlaf am Abend. Sobald sie endlich eingeschlafen ist(ich schaukel sie sitzend im bett ein wenig und singe) lege ich sie ins bett(Team Familienbett sie schläft zw.uns) sie schläft weiter alles gut. Nach 4 std ca wacht sie aber auf und dann gehts los: ich soll das licht anmachen, wieder aus..ich soll mit ihr aus dem fenster schauen oder schlimmer noch ich soll nach unten...wenn wir unten sind will sie direkt wieder hoch ganz komisch alles. Ich muss sagen, am Anfang habe ich das tatsächlich mitgemacht, einfach damir es für sie einfacher ist wegen dem abstillen. Und oft habe ich dadurch, dass ich gemacht habe was sie möchte einen Wutanfall (schreien, weinen fast 1.std)verhindern können....So langsam kann ich das aber nicht mehr weil sie wirklicz übertreibz. Sie steht auf und sagt zu mit steh auf geh runter dann soll ich wieder hoch.. sie kommandiert mich tatsächlich herum und das möchte ich natürlich nicht mit mir machen lassen also gibt es wutanfälle...da wir oben an der treppe kein gitterschutz haben stecke ich sie oft bei  Wutanfällen in ihr bett um sie zu schützen weil sie oft zur treppe läuft..kann das ein trauma auslösen? Bleibe aber bei ihr und nehme sie nach dem wutanfall raus..haben sie eine Lösung für unsere ganze situatuon?


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Kirschblüte, nein, so eine einfache Lösung habe ich nicht. Die Kleine hat es noch nicht gelernt, sich selber zu regulieren. Bislang hat sie sich vermutlich über Sie und die Brust reguliert, das geht nun nicht mehr. Nun muss sie lernen, mit ihren unangenehmen Empfindungen, und Schlafmangel ist unangenehm, klar zu kommen. Dabei können Sie sie wunderbar unterstützen, indem Sie sie empathisch spiegeln, aber auch klar und liebevoll Grenzen setzten. Die "Forderungen" der Kleinen haben wenig Substanz, denn so ein kleiner Mensch weiß noch gar nicht, was ihm feht und was man in so einer Situation vielleicht braucht. Sie fordert einfach irgendetwas, weil sie einfach noch keinen Plan hat und haben kann. Einem Kind eine Grenze zu setzten und es vor sich selber zu schützen löst kein Trauma aus, In den Situationen, in denen man Grenzen sezten muss, sollte man präsent, liebevoll, größer, klüger und weiser als ein Kleinkind sein. Es ist eine Entwicklungsaufgabe, auch mal unangehme Empfindungen aushalten zu können und zu begreifen, dass wir in einer Welt leben, in der auch andere Lebewesen Bedürfnisse haben. Ich denke, dass ihr Problem schon am Tage beginnt und dass die Kleine keinesfalls ohne Mittagschlaf auskommen kann. Sie weiss das nur selber nicht. Lassen Sie sie auf jeden Fall noch schlafen, auch wenn das nur im Kinderwagen geht. Ausserdem sprachlich nicht überfordern und abends frühzeitig alles herunterfahren. Am Tage die eine oder andere "Mini-Krise" zulassen und 3-5 Minuten abwarten.Da ist das Risiko, dass es ekaliert erheblich geringer als in der Nacht. Ich würde der Kleinen Abends die Beine massieren, am besten auf dem Schoß. Das wird ihr helfen, zu entspannen und ist eine prima Alternative zum Stillen. Für eine weiterführende Beratung stehe ich gerne zur Verfügung. Herzliche Grüße und eine entspannte Zeit, Margit Holtschlag        


Kirschblüte060122

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Sehr geehrte Frau Holtschlag, vielen dank für die Rückmeldung.  Ich werde versuchen das alles so umzusetzen, in der Hoffnung, dass es dann besser wird. Ihren "Forderungen" nachgehen sollte ich dann also nicht? Das heisst für mich Wutanfall zulassen und begleiten richtig?  Liebe Grüsse 


M. Holtschlag

M. Holtschlag

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Liebe Kirschblüte, die Kinder verstehen oft nicht, dass wir etwas verstanden haben. Von daher ist es wichtig, die "Forderung" noch mal zu wiederholen, dann Pause, Pause, Pause,... , und dann sagen, dass das jetzt nicht geht oder was nun ansteht. Nicht zu viel erklären, das überfordert so ein kleines Köpfchen. Am Montag um 20.00 Uhr biete ich einen Elternkurs zum Thema Trotzen an. Herzliche Grüße und eine entspannte Zeit, Margit Holtschlag


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