Baghira222
Liebe Frau Dr. Dotzauer, ich weiß nicht mehr was ich noch machen kann, damit mein 11.5 Monate alter Sohn lernt, die Schlafphasen zu verbinden. Seit 2 Monaten schläft er selbständig vollkommen friedlich und innerhalb weniger Minuten in seinem Bett ein (ich liege einfach nur noch in unserem Bett das direkt daneben steht und mache gar nichts). Wir haben ihm ein kleines Kuscheltier besorgt, das wir ihm auch tagsüber geben und das er sehr gut angenommen hat und zum Schlafen im Arm hält. Trotzdem wacht er nach wie vor nachts alle 2h auf (selten schafft er 4h am Stück). Manchmal reicht es ihm seinen Schnuller zu geben (er hat mehrere Leuchtschnuller im Bett und kann tagsüber auch damit umgehen, aber wenn er nachts wach wird brüllt er sofort los und sucht auch nicht nach seinem Schnuller). Manchmal braucht er eine Flasche - ich bin der Meinung dass das in seinem Alter gar nicht mehr notwendig ist, aber er isst und trinkt tagsüber einfach oft zu wenig, egal wie oft ich es ihm anbiete, alles andere ist interessanter...wenn er dann nachts vor Hunger schreit habe ich keine Chance, da bekomme ich ihn ohne Milch nicht mehr beruhigt...meistens ist es aber immerhin nur eine Flasche. Er ist recht früh mit 10 Monaten bereits gelaufen und immer in Bewegung. Was mache ich nur falsch? Ich habe mittlerweile selbst Schlafstörungen weil ich nun seit einem Jahr mehrmals pro Nacht aus dem Tiefschlaf gerissen werde und kann abends lange nicht einschlafen und nachts nicht weiterschlafen. Nachtschlaf:19.30-07.30 Mittagsschlaf 12.30-14.30 Danke für Ihre Hilfe
Guten Abend, 1. Einschlafen top! nur unbedingt von Ihm wegdrehen und Fake-schlafen und nicht aufmerksame Schlafbegleitungsmama sein! (Kuschel, Schnuller am Mann) 2. Wenn er feste Erwartungen an Ihren Weiterschlafservice hat: Schnuller anreichen, Flasche anreichen, etc. und Sie das weiter so machen, wird es nicht besser werden. Sorry für diese klaren Worte, aber es ist genau anders herum. Wenn er nachts Nahrung zu sich nimmt, wird er tagsüber um dies weniger essen, weniger am Essen interessiert sein... In diesem Alter braucht er keine nächtliche Nahrung mehr. Natürlich können Sie das so machen wie Sie es wollen, aber Sie können dann nicht mit besserem Nachtschlaf rechnen. 3. Er soll beim nächtlichen Erwachen in erster Linie beruhigt werden und lernen Schnuller und Kuschel zu nutzen. Wenn er aber die Milchflasche erwartet, haut er ihnen alles um die Ohren, denn er will ja Milch. Die Antwort wäre Beruhigung. 4. Ich würde die Flasche höchstens in den frühen Morgenstunden und dann auch nur verdünnt und mengenmäßig reduziert geben. 5. Wenn Sie alle 2 Std ein paar Schlückchen anbieten, erfüllen Sie zwar seine Erwartung, aber das selbstständige Verbinden der Schlafphasen wird nicht passieren. Das ist wie Abstillen - nur auf die Flasche bezogen. Generationen von Menschen haben sich an diesen Umstand "hingewöhnt". Wenn er schreit muss er natürlich beruhigt werden, aber das heißt ja nicht unbedingt essen... sondern kümmern, "zutexten", Licht an (ablenken) etc. Es liegt an der Haltung und dem mindset. Und wenn Sie noch ambivalent sind, ist das gar kein Problem, dann warten Sie solange bis Sie genau wissen dass Sie etwas ändern wollen. Und dann ist nachts nicht das Ziel zu schlafen, sondern dem Kind etwas neues zu zeigen, nämlich dass Weiterschlafen auch ohne Milch gelingen kann. Oft ist es hilfreich, wenn die Papas mithelfen! Zumindest abgesprochen dann am Folgetag sich um das Kind kümmern, damit Mama den verpassten Nachtschlaf nachschlafen kann. Alles Gute dabei Daniela Dotzauer
Baghira222
Hallo Frau Dr. Dotzauer, Ich glaube da habe ich mich falsch ausgedrückt. Er braucht die Flasche nicht alle 2h zum Weiterschlafen und das ist nie die erste Sache die ich ihm gebe. Ich beruhige ihn immer zuerst im Bett liegend und gebe ihm seinen Schnuller. Die Flasche gibt es in 95% der Nächte nur ein einziges Mal und auch dann nur wenn er anders überhaupt nicht zu beruhigen war, weil er Hunger hatte und nicht beruhigt werden wollte (wenn ich mir vorstelle, dass ich nachts aufwache und dringend auf die Toilette muss und jemand hält mich davon ab und versucht mich zu beruhigen, dann würde ich mich auch massiv dagegen wehren. Das macht er ja auch nicht alle 2h sondern nur dieses eine Mal wenn er wirklich Hunger hat, da geht es nicht um ein Einfordern von Weiterschlafservice). Im gleichen Zimmer schläft seine ältere Schwester, die wird wach wenn er minutenlang brüllt wie verrückt und gar nicht zur Ruhe kommt, dann stehe ich da mit 2 schreienden Kindern. Der Papa kann am nächsten Tag nichts ausgleichen, da er arbeitet. Was den Schnuller betrifft, weiß ich nicht wie ich ihm das zeigen soll. Sprachlich versteht er es ja noch nicht, das Zimmer ist dunkel, der Leuchtschnuller liegt irgendwo im Bett, manchmal im hintersten Eck und er schreit und kommt nicht auf die Idee das Ding zu suchen. Wie zeige ich ihm das ohne ihm den Schnuller zu geben? Ich denke nicht dass etwas mit meinem Mindset nicht stimmt, ich bin sehr frustriert und möchte die Situation unbedingt ändern und habe viele Ratschläge aus diesem Forum umgesetzt. Aber es wird einfach nicht besser.
Ah ok - nur eine Flasche und ansonsten versuchen Sie es mit anderen Beruhigungsmethoden. Das ist gut! (mit gestuftem Beruhigen), dennoch würde ich die eine Flasche schrittweise immer dünner machen und mengenmäßig reduzieren. Damit er sich an weniger Kalorien in der Nacht und damit an mehr Kalorien am Tag gewöhnt und er tatsächlich weniger Hunger nachts hat. Falls beide Kinder im Kinderzimmer schlafen, könnte mann daran noch was ändern. Oder es schlafen alle im Schlafzimmer, dass ist mir nicht klar... Meine Empfehlung wäre es ihn lieber im Schlafzimmer direkt neben dem Mamabett schlafen zu lassen, denn dann könnten Sie ganz schnell ihn erreichen und lehren wie weiterschlafen geht. schschsch, Hand auflegen ...bitte wenden... eben Weiterschlafsprache mit gestuften Beruhigen. Was sie wahrscheinlich schon machen. Es geht halt darum, dass er möglichst schnell erreicht wird, bevor er zu wach ist. Papa könnte zB am Wochenende die Kinder übernehmen. Was den Schnuller betrifft könnten Sie mindestens 5 Stück im Bett verteilen und schnell mit seiner Hand gemeinsam den Schnuller suchen und tasten. Ich weiß das Problem ist, dass er gar nicht auf die Idee des Suchens kommt, daher ist es sinnvoll, es ihm zu zeigen (unglaublich mühsam ich weiß und klappt auch nur wenn es schnell passiert) Es ist nicht so einfach in eingen Sätzen, also nur in Worten, die schon lange bestehenden Gewohnheiten und Schlafwelten zu verändern. Ich könnte mir vorstellen, dass im Falle eines Kinderzimmers, Sie einen Gewinn davon haben, ihn an ihre Seite zu holen. Denn das Verbinden der Schlafphasen gelingt am besten, wenn sich das Kind möglichst wenig aufregt. Manchen gelingt es am einfachsten im Familienbett...da gibt es allerdings dann andere Probleme wie Rausfallen oder gar keine eigenen Strategien finden, weil Mama immer schneller hilft, als das Kind lernen kann, sich selber zu helfen... Sie sehen es ist wirklich komplex, vielleicht wäre es am besten professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn schriftlicher Rat ist begrenzt. Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall alles Gute und eine zügige Verbesserung der Situation. Herzliche Grüße Daniela Dotzauer
Baghira222
Hallo Frau Dr. Dotzauer, vielen Dank, dass Sie sich nochmal Zeit für eine zweite Antwort genommen haben und sorry nochmal dass der 1. Beitrag so missverständlich geschrieben war. Wir schlafen alle im gleichen Zimmer - die Gitterbetten der beiden Kinder sind links und rechts neben dem Elternbett, mit einem Abstand von ca. 10 cm. Wenn ich auch schon im Bett bin bin ich also sofort dran, wenn ich noch im Wohnzimmer direkt nebenan bin dauert es auch nur ein paar Sekunden. Das hilft mir weiter, die erste Sache die ich morgen mache ist noch mehr Leuchtschnuller besorgen! Mit dem Verdünnen der Flasche fange ich auch gleich heute Nacht noch an falls er eine braucht. Und dann versuche ich jetzt ein paar Tage früher ins Bett zu gehen, damit ich von Beginn der Nacht an gleich bei ihm bin. Es ist wirklich komplexer als ich gedacht habe, bei seiner Schwester ging das alles deutlich einfacher. Da habe ich mich langsam immer mehr zurück genommen und mit 4 Monaten konnte sie dann gleich direkt im Beistellbett selbständig einschlafen und hat dann von da an 12 h durchgeschlafen. Sie hat aber immer gut getrunken und gegessen und hat ihren Daumen, der ist halt festgewachsen im Gegensatz zu den Leuchtschnullern.... So verschieden sind Geschwister! Ganz lieben Dank nochmal, ich bin zuversichtlich dass wir es hinbekommen!
Fififititi
Hi @baghira222, wir stecken mit unserer Tochter, 7.5 Monate alt, genau in der gleichen Situation. Kannst du mir sagen, ob es sich bei euch verbessert hat und wenn ja, wie?! 😄 unsere Tochter schläft nebenan in ihrem Zimmer, 2m von unserem Schlafzimmer entfernt, weil ich mit ihr im Zimmer so gar nicht zur Ruhe komme. Sie schläft FAST selbstständig ein, soll heißen, ich oder mein Mann sitzen neben ihr und beruhigen maximal mit schschsch oder leichtem und kurzem kopfstreicheln. Ihren Schnuller nimmt sie immer wieder raus, steckt ihn wieder rein, aber nachts ist sie meist nicht in der Lage. Ich weiß, dass sie erst lernen muss, ganz selbstständig einzuschlafen, aber wollte nur einen Lichtblick von dir - hoffentlich :) Lg