Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Schlaf Kleinkind

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Schlaf Kleinkind

Annnika

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Guten Tag, Ich hatte schon mal vor einiger Zeit eine Frage gestellt, da mir das Schlafverhalten meiner Tochter (18 Monate) tagsüber Kopfzerbrechen bereitet. Vor ein 3-4 Monaten konnte ich mich mit ihr hinlegen, eine Geschichte erzählen oder interessante Gegenstände anschauen und sie schlief ein. Aktuell kann sie tagsüber gar nicht zur Ruhe kommen und wehrt sich gegen den Schlaf. Sie ist auch sehr aktiv und neugierig. Ich habe den Rat befolgt und mit ihr vorm Schlafengehen eher ruhige Sachen gemacht, aber bisher klappt es leider nicht besser. Wenn ich mich mit ihr hinlege, steht sie auf, läuft herum, macht Schubladen auf usw. Später hinlegen klappt auch nicht besser. Im Kinderwagen braucht sie auch länger, kann aber dann runterkommen. In der Trage kommt sie am Schnellsten zu Ruhe, wehrt sich aber auch da zu Beginn extrem und weint. Wenn sie nach ca 20 min eingeschlafen ist, kann man sie auch ins Bett ablegen. Abends klappt das Schlafen legen im Familienbett ganz gut (dauert aber mind. 30-40 Minuten) wir erzählen ihr eine Geschichte, sie dreht sich hin und her im Bett und schläft dann ein. Im Moment wacht sie gegen 6:30/7Uhr auf, Mittagsschlaf Ist ca. 12 Uhr ca. 1 Stunde und abends geht’s um 18:30Uhr ins Bett.  Viele Grüße und Danke im Voraus.


Dr. Dotzauer

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Liebe Annika, Ich würde mehr Führung übernehmen, mich nicht einfach hinlegen und ihr nicht die Möglichkeit zum Schlafvermeidungsverhalten geben. (herumlaufen,Schubladen etc.) Sie könnte einfach später ins Bett gehen zB 19.30 Uhr, denn solange sie noch Lust auf Rumlaufen hat, heißt das, dass sie ihre Müdigkeit nicht spürt. Dies können Sie erreichen durch eine geführte Abendroutine. frühes Abendessen, Spielzeit mit viel Rumlaufen, etc... dann bettfertig machen in Ruhe, dann kommt sie gar nicht mehr auf den Boden, sondern bleibt bei Ihnen auf dem Arm. Sie sind im Schlafzimmer, bei abgedunkeltem Licht und schauen Bilderbuch an oder Massagespielchen, Objekte gucken, Fingerspiele. Wenn sie das nicht will muss ihr Erlebnistheater spannender werden. Sie können sie ja schlecht festhalten, sie muss von sich aus, aus Neugierde und Interesse gerne auf Ihrem Schoß bleiben. Sonst bleibt nur tragen und das ist nicht sinnvoll.  Wichtig ist, dass Sie sie gar nicht in den Schlaf spielen wollen, sondern nur zur Schlafbereitschaft (gähnen, Augenreiben etc.) dann Licht aus, noch singen und wiegen und dann verabschieden, dann gemeinsam hinlegen, dann einschlafen aber eher später zB 19.30 Uhr. Mit 1 Std. mehr Wachzeit sieht das schon anders aus. Aufdrehen lassen dürfen Sie sie trotzdem nicht, ablenken und gut zureden. Kuscheltier tags außerhalb des Bettes mit Bedeutung aufladen und ihr vertraut machen. Damit die Einschlafzeit kürzer wird, sollten Sie sich mit eigenem Fakeschlaf aus dem Einschlafprozess herausnehmen HG DD


Annnika

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Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich habe noch eine kurze Rückfrage: soll Ich tagsüber für den Mittagsschlaf ähnlich vorgehen wie oben beschrieben? Viele Grüße


Dr. Dotzauer

Dr. Dotzauer

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Die Antwort auf die Frage: Wie soll der Mittagsschlaf ablaufen? Genau da gehen Sie ähnlich vor. Nach dem Mittagessen würde ich allerdings nicht spielen oder rumlaufen lassen, sondern gleich bettfertig machen, abdunkeln, ggf. noch Bilderbuch anschauen und erst dann "runterkuscheln", wenn sie gähnt und Augen reibt und deutliche Signale der Schlafbereitschaft sendet. Mittags ist es in der Regel leichter zu bewerkstelligen. Alles Gute DD


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