MartinaAnna
Guten Morgen, unser 10 Monate alter Schatz tut sich so schwer mit den Tagesschläfchen. Generell klappt schlafen nur mit Körperkontakt (diesen zu reduzieren, funktionierte nie, weil es ja MIT Körperkontakt schon schwierig ist). Es ist für mich ja kein Problem, ihn tagsüber dann in d Trage zu haben und nachts an mir dran, es is eh schön ! Aaaaaber: selbst in der Trage ist es oft kaum möglich, die Schlafzyklen zu verbinden. Meist wacht er nach 30-40min auf und weiterschlafen klappt wenn, dann nur, wenn ich gleich die Brust anbiete und am Pezziball hüpfe. Ansonsten keine Chance. Was mir Sorgen macht: in diesen kurzen Powernaps kann er ja nicht wirklich Reize verarbeiten , die Tiefschlafphase fehlt, er ist dann auch nicht gut drauf. Brauchen würde er es allemal, nachts schaffen wir auch nicht so viel, die Nacht dauert meist so 9-10 Std. Muss ich damit rechnen, dass es seine Entwicklung beeinträchtigt? Liebe Grüße Tina
Liebe Martina, ja, bei einem 10 Monate alten Kind, welches nur elterngesteuert einschlafen kann und zudem noch zu wenig schläft, gibt es ein Risiko für die Entwicklung. Es kann sein, dass es sich später nicht gut konzentrieren kann und hyperaktiv wird. Das kann so sein, es muss aber nicht so sein. Noch ist der Kleine in einem Alter, in dem man dieses Risiko minimieren kann. Dazu wird es aber einer persönlichen Beratung durch jemanden von uns bedürfen. Das Hüpfen auf dem Pezziball ist ein sehr starker Reiz, der das Schlafverhalten nicht optimieren kann. Der Pezziball hat viele Nachteile, die ich hier nicht weiter ausführen möchte. Ich denke, Sie sollten noch mal genau gucken, was dem Kleinen wirklich gut tut und ob Sie die so sehr genossene Nähe nicht auch auf einem anderen Weg, z.B. über die Massage herstellen könnten. Auch wäre es gut, wenn Sie noch mal reflektieren könnten, wie Sie mit dem Weinen des Kleinen umgehen, ob Sie ihn Be-Ruhigen oder ob Sie ihn auch einfach mal trösten können. Dazu finden Sie in meinem Blog etwas weiter hinten einen Artikel. Nur wer tief schläft, kann unnötige Informationen auch wieder löschen und danach entspannt und selbstvergessen spielen. Für eine Antwort im Forum muss meine Antwort nun reichen. Das Thema ist komplex und es lohnt sich, ein paar Punkte in Ihren Schilderungen noch mal genau anzugucken. Ich wünsche Ihnen viele entspannte Momente mit dem Kleinen und verbleibe mit herzlichen Grüßen, Margit Holtschlag
MartinaAnna
P.s. sowas wie Kuscheln, wenden, Stillkissen zur Begrenzung.. helfen nicht. Er ist, auch wenn er müde ist, total wild und versucht immer, abzuhauen 🙈
Ein Stillkissen zur Begrenzung kann ich absolut nicht empfehlen. Es ist ein Risiko und entspricht nicht den Empfehlungen zum Babyschlaf. Ein Kind, was wild ist, ist übermüdet, es braucht unseren Halt und unsere Fürsorge, siehe Text oben. Es muss erst einmal lernen, wie es im Rahmen der Einschlafbegleitung den letzten Schritt alleine gehen kann. Wie ich das den Kindern im Rahmen der Beratungen zeige, habe ich in Teilen auf meiner Webite beschrieben, Margit Holtschlag
MartinaAnna
Oh, vielen Dank für die ausführliche Antwort!!! Massage, kuscheln, trösten, haben wir alles versucht, aber wenn er doch ständig versucht, abzuhauen und total wild ist? Ich kann ihn festhalten mit aller Kraft, damit er nicht mehr turnt, aber das ist dann ein ewig langes Wehren und ein Kampf mit viel Weinen , da geht's ihm ja auch nicht gut oder?
Liebe Martina, ein Kind braucht Geduld und wir brauchen einen langen Atem.Ich möchte das hier nicht näher ausführen, denn manche Dinge muss man erspüren, man kann sie nicht erlesen. Mit dem Abhauen geht es dem Kleinen auch nicht gut. Ich würde sogar sagen, er gerät in Seenot. Was passiert mit einem Segelboot, dessen Leine sich löst und welches dann orientierungslos über den See treibt? Ich zeige gerne, wie ich den Kindern erkläre, was sie gerade brauchen, aber das dann Live-Online. Herzliche Grüße und einen entspannten Tag, Margit Holtschlag