Isabellee
Sehr geehrte Fr. Dr. Dotzauer! Nach nächtlichem Dauernuckeln bzw. Wachwerden jede Stunde (seit Jänner 2022!!) habe ich mich vor 16 Tagen entschieden, einen weiteren nächtlichen Abstillversuch zu starten. Der erste scheiterte, weil unser Sohn sich vor lauter Panik immer wieder übergab. Theo ist jetzt genau 15 Monate alt und schafft es, seit dem nächtlichen Abstillen auf eine längere Schlafphase von mind. 3 h bis max. 5 h pro Nacht (1 x sogar 7,5 h). Das ist sehr erfreulich - ABER: nach der Schlafphase (manchmal zusätzlich auch davor) gibt es nur Tränen und Gebrüll. Oft auch 2 h lang. Um 05.00 stehe ich mit ihm auf, gehe ins Wohnzimmer und er darf stillen. Wir versuchen, ihn nicht mehr zu tragen, zumind nur im aufrechten Sitzen zu beruhigen. Im Liegen - keine Chance. Vor lauter Schreien übergibt er sich da immer wieder. Wir sind am Ende unserer Kräfte, weil wir meist von 03.00 - 05.00 nur am Beruhigen sind und um 05.00 mit ihm aufstehen. Er fragt während des Schreiens schon immer wieder nach der Brust, aber ich habe nicht den Eindruck, dass das primär seine Forderung ist. Ihm wär's auch gleich, würde er die ganze Nacht getragen werden, aber das ist natürlich keine Option mehr für uns. Er braucht einfach sehr sehr viel Einschlafhilfe, mehr als wir noch leisten können. Theo nahm noch nie ein Fläschchen, keinen Schnuller, kein Kuscheltier, Schmusetuch. Ich würde ihn als High Need Baby bezeichnen - erste 3,5 Monate bis zu 5 h Schreien jeden Tag / kein Ablegen. Theo hat einen Klumpfuß und wurde früh operiert, trägt jetzt Schiene. Vielen Dank!!
Guten Abend, Sie haben sich zum Abstillen entschieden und ich würde Sie darin auch unterstützen wollen und rate Ihnen dran zu bleiben. Am besten wäre es, dass Sie sich mit Ihrem Partner abwechseln, sodass Ressourcen gespart werden. Ich finde die Methode um 5 Uhr dann doch zu stillen unklar und das kann bewirken, dass Sie noch länger mit diesem Prozess beschäftigt sind. Sie bzw. Ihr Partner könnten um 5.00 Uhr auch etwas Milch/Wasser aus dem Becher anbieten. Wenn er es nicht will auch gut. Es ist sowieso wichtig eine neue/andere Trostkultur zu entwickeln (auch tagsüber). In diesem Alter sind die Kinder nicht mehr auf das beruhigende Saugen angewiesen, sie können Stimme, Haltung, Ablenkung und die Zuwendung Ihrer Eltern auch anders erfahren, als in gewohnter Manier mit saugen und schlucken. Entscheidend ist in der Tat Ihre Haltung und die Botschaft, welche bei Ihrem Kind ankommt. Es geht nicht darum die Konfrontation und das instrumentelle Schreien zu vermeiden, sondern seinem Kind eine neue Bewältigungsstrategie zu zeigen. Etwas aushalten - etwas ablenken und etwas gut zureden...optimaler weise kennt das Ihr Kind auch vom Tage. Am Übergangsobjekt/ Kuscheltier würde ich dran bleiben, auch wenn Ihnen das nicht beim Abstillen hilft. Es ist aber gerade für ein Kind (wie sie es beschrieben haben) grundsätzlich ein hilfreiches Konzept, denn. jeder der sich selber helfen kann ist im Vorteil. Der Schlüssel für Sie könnte sein, dass Sie ihn mehr ablenken und trotzdem klar und geduldig dran bleiben. Alles Gute HG DD