Lilli1122
Sehr geehrte Frau Dr. Dotzauer, Ich möchte meine 14 Monate alte Tochter gern nachts abstillen. Sie kann ihre Schlafphasen nur durch das Stillen verbinden und nimmt nachts anscheinend so viel Milch zu sich, dass sie tagsüber wenig Hunger hat. Einschlafen klappt gut ohne Brust sitzend auf dem Arm und geht sehr schnell. Wie gehe ich es für meine Tochter am Schonensten an ihr die Brust nachts zu verwehren? Erst einmal sechs Stunden nicht stillen und dann nach und nach das Zeitfenster ausdehnen? Konsequent nur noch ein oder zwei Mal stillen und sie die anderen Male, wenn sie aufwacht, anders beruhigen? Ich möchte den Prozess nicht zu sehr in die Länge ziehen und sie verwirren, dass sie manchmal die Brust bekommt und dann mal wieder nicht... Aber hungern lassen möchte ich sie natürlich auch nicht. Wie komme ich am besten von "alle 1,5 Stunden stillen" zu "komplett nachts abstillen"? Tagsüber würde es mir nichts ausmachen noch etwas weiterzustillen, ich möchte aber auch gern, dass sie mehr am Familientisch mitisst. Sie mag vieles, isst aber nur ein bisschen und möchte dann wieder spielen... Ich bedanke mich vielmals für Ihre Zeit. Viele Grüße Lilli
Liebe Lilli. Zum Abstillen, ist zuerst einmal eine klare Haltung wichtig, solange Sie noch ambivalent sind, spürt das Ihre Tochter und es wird schwer. Zum Vorgehen ist erstmal wichtig, dass sie lernt schrittweise selbstständiger einzuschlafen. Dabi geht es ganz entscheident auch um das Beruhigen. 1. Ich empfehle ihnen ein Kuscheltier einzuführen, welches sie mit ziemlicher Sicherheit anfangs ablehnen wird, denn das eigentliche Kuscheltier ist ja Mama. Also tagsüber in Tröste- und Beruhigungssituationen das Kuscheltier mit Bedeutung aufladen. 2. Es geht nicht nur darum, das Stillen zu vermeiden, sondern ihr auch was neues zu lehren. 3. Ich würde das Einschlafen beim Mittagsschlaf auch im Bett üben. Denn auf der Mama schlafen ist problematisch, besser wäre es neben der Mama. Dazu muss sie aber seehr müde sein (5 Wachstunden), dann ist der Schlafwunsch so groß, dass sie Neues lernen kann. Schrittweise weniger Mama und schrittweise mehr Kind... 4.Ja und dann würde ich auch am Abend das Einschlafen deutlich vom Einschlafen trennen (30 min) und mir als erstes die erste Nachthälfte vornehmen. also zB 4 Std. also zB vor 0.00 Uhr nicht mehr stillen und dazwischen beim Erwachen sie anders beruhigen mit Weiterschlafsprache: gestuftes Beruhigen: "schschsch, Alles ist gut, Hand auflegen, schuckeln, "bitte wenden" also von einer Seite auf die andere drehen, Schnuller /Kuschel geben, ansonsten hochnehmen und singen und wiegen, notfalls kurz tragen. Auch ablenken ist legitim, Licht kurz anmachen zur Ablenkung und sich um den Kummer der nicht erfüllten Erwartung kümmern und nicht ignorieren. Man kann den Kummer gemeinsam aushalten..., dann beim nächsten mal mitten in der Nacht stillen und dann schauen wie weit Sie kommen.ZB in den frühen Morgenstunden. Insgesamt wäre es gut noch 2 x zu stillen . Das könnte ein Zwischenziel sein. Da sie tags wenig isst wäre das mein Vorschlag. Dann irgendwann wenn sich das eingespielt hat wird auch die mitternächtliche Mahlzeit nach hinten verschoben und es werden aus 2 =>1 Mahlzeit in den frühen Morgenstunden. Und dann schläft die Brust irgendwann die ganze Nacht... Auch Papa könnte helfen, sie abends ins Bett bringen und sich um sie kümmern bis zum ersten stillen. Mama könnte in einem anderen Zimmer schon schlafen und dann Mitternacht stillen und Kind geht mit Papa wieder ins Ehebett und schläft bis zum frühen Morgen.... Es gibt kein richtig oder falsch auf jeden Fall gehts am leichtesten, wenn alle klar sind. Alles Gute Daniela Dotzauer