Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Nachtschlaf durcheinander

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Nachtschlaf durcheinander

Vroni1990

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Hallo liebe Schlafexpertinnen,  ich habe gerade die Frage von Ronja 420 und die dazugehörige Antwort gelesen und finde meine Tochter und mich völlig darin wieder. Sie ist auch 5 Monate alt und seit mindestens 4 Wochen werden die Nächte gefühlt immer schlimmer. Wir haben inzwischen eingeführt, dass sie wach im babybay abgelegt wird, dann singe ich ihr ein Lied (in Dauerschleife) vor, meistens wird sie dann etwas unruhig wenn sie merkt dass sie schlafen soll und wetzt den Kopf hin und her. Meistens flüstere ich dann mit ihr und sie schläft dann Händchen- und Bäuchlein haltend ein, teilweise dauert das nur noch 10-15 Minuten und sie muss kaum weinen. Bis vor kurzen konnte sie nur auf dem Arm einschlafen, daher ist das ein toller Fortschritt für uns! Sie kommt dann meist gegen 21 Uhr wieder, schläft bis ca. 0 Uhr oder 1 Uhr relativ ruhig und dann nur noch sehr unruhig und leicht, wacht bei kleinsten Geräuschen auf. Mehrmals muss ich sie in den Arm nehmen und wiegen, nur damit sie dann beim Ablegen bald wieder aufwacht. Sie wimmert oder schreit dann, sodass auch Händchen oder Bäuchlein halten nicht mehr hilft und ich sie irgendwann zu mir ins Bert nehme. Dort schläft sie nach Einschlafstillen dann meist ruhiger, versucht aber inzwischen teilweise, sich auf dem Bauch zu drehen, was ich wegen dem erhöhten SIDS Risiko absolut nicht möchte (außerdem wäre sie dann wach).  Tagsüber ist sie super gelaunt, dreht sich sehr häufig, schafft es aber noch nicht zurück und meckert dann. Soll ich sie dann nicht umdrehen? Wird das Babybay so zur Gefahr weil sie sich rausdrehen kann? Jetzt auch noch einen anderen Schlafplatz einzuführen würde ich ungern, weil sie immer den Körperkontakt braucht, und wir zudem vor zwei Tagen mit der Beikost angefangen haben, das finde ich reicht an Aufregung... Haben Sie Tipps wie die fragmentierten Nächte besser werden könnten? Vielen Dank!


Dr. Dotzauer

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Liebe Vroni, die nächtliche Unruhe ist typisch für dieses Alter, denn das Aufwachen im Schlafphasenwechsel ist normal und das Weiterschlafen muss erst erlernt werden. Optimalerweise versucht man das Baby möglichst schnell und unaufwendig zum Weiterschlafen zu bewegen, durch Körperkontakt (Hand auflegen...) schschsch Geräusche, Umlagern, rhythmisches Popoklopfen, etc. Natürlich wird bei Hungergefühlen gefüttert, aber nicht alle 1-2 Std. Am besten versuchen Sie die beschriebene Weiterschlafsprache gestuft anzuwenden und nicht immer sofort zu stillen. Die Versuche sich auf den Bauch zu drehen, sind mit sich entwickelnder Mobilität auch normal. Ich würde sie schon zurückdrehen wenn Sie die BIuchlage bemerken, aber natürlich sollen Sie auch schlafen und können nicht die ganze Nacht mit Lageüberprüfung verbringen. Es ist nicht die Bauchlage allein die SIDS verursacht, sondern eine Gemengelage von verschiedenen Faktoren. Da müssen alle Eltern durch. Die gute Nachricht ist, dass mit steigender Mobilität nicht nur die Bauchlage begünstigt wird, sondern auch die Fähigkeit den Kopf zu drehen. Die häufigen nächtlichen Unterbrechungen sind zwar anstrengend aber sie sind auch SIDS protktiv, denn die Kinder schlafen oberflächlicher, wie Sie auch beschrieben haben. Kurzum dieses Alter ist echt anstrengend aber entwicklungstypisch und gehört dazu. Alles Gute , Geduld und gute Nerven Daniela Dotzauer


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