MiSaa
Liebe Frau Dr. Frau Dotzauer, Wir sind seit 3 Wochen eine vierköpfige Familie. Der große ist jetzt 3 geworden. Bevor das Baby auf die Welt kam haben wir alle zusammen in einem Bett geschlafen. Jetzt da das Baby da ist, haben wir uns aufgeteilt. Ich schlafe mit dem Baby in einem Raum, der Papa mit dem großen. Tagsüber zeigt sich der große selten eifersüchtig und es funktioniert gut, auch zum ins Bett bringen akzeptiert er meist den Papa. Nur nachts gibt es jede Nacht mindestens eine unschöne Szene. Er wird wach und will, dass ich ins Bett zu ihm komme. Er brüllt dann den Papa heftig und aggressiv an und schreit herzzerreißend nach mir, er lässt sich vom Papa mit nichts beruhigen. Erst wenn ich da bin, legt er sich wieder hin. Ich weiß nicht wie wir damit umgehen sollen. Ich möchte ihn nicht im Stich lassen und weinen lassen, weiß aber gleichzeitig nicht, ob das wirklich gut ist, wenn ich jedes Mal rüber gehe da das ja sonst auch zur Gewohnheit wird und er lernt , dass er nur laut genug brüllen muss. Wie gehen wir am besten damit um? Hört das irgendwann von alleine auf wenn er merkt, dass ich weiterhin für ihn da bin? Ich fände ein Familienbett mit allen eigentlich schön, nur habe ich bedenken, dass wir so schlechtere Nächte haben könnten als jetzt, da sich die Kinder gegenseitig wecken könnten und dann nachts alles an mir hängen bleibt, das stillen und beruhigen des Babys und der große, der sicher mich wählen wird, da er mehr an mir hängt als am Papa. Haben sie einen Rat wie wir gut durch die Nächte kommen? Danke und schöne Grüße
Guten Abend, Aus der Sicht des Kindes ist es nachzuvollziehen dass er sie vermisst beim nächtlichen Erwachen. Wenn er 3 Jahre Familienbett kennengelernt hat und es jetzt plötzlich anders ist hat er ein Problem. Entweder der Papa hängt sich mehr rein, sodass er sich auch mit dem Papa gut fühlt, oder sie haben halt nächtlichen Zitkus. Er kann natürlich alles lernen, es ist nur die Frage was sie wollen. Wenn er mit Papa zurecht kommen soll, muss der Papa mehr an dieser Beziehung arbeiten. Es geht ja nicht nur ums zu Bett bringen (schlafen), sondern auch um das Wohlfühlen. Wenn er sich mit Papa wohlfühlt, dann kann es auch nachts zu Anfragen seitens des Kindes kommen, aber dann können alle Beteiligte die Situation aushalten. Wenn sie sagen ja er hängt viel mehr an mir... dann werden die Botschaften wahrscheinlich unklar... Der Papa soll eine schöne Herzenszeit gestalten vor dem Einschlafen (mit Lob des Tages, lieb reden, Tag durchgehen was war das Schönste heute... wie lieb hab ich dich..und wenn du heute nacht aufwachst machen wir das und das...) Ein Schlaffreund wäre gut. Und in der Nacht soll Papa ihn ablenken und ihm das und das erzählen und gewinnen für eine Kuscheleinheit, Fußmassage, Pizzamassage keine Ahnung, was die zwei gerne im körperlichen Bereich miteinander machen... Im Protestfall gehen Sie nur kurz rüber und erklären, dass es viel zu laut sei und dass alles in Ordnung ist. Wenn Sie ihn wieder ausführlich in den Schlaf kuscheln wird es wahrscheinlich schwierig und wirkt als positive Belohnung für sein Verweigerungsverhalten. Es gibt ja nur 2 Möglichkeiten: entweder sie bringen ihm mit vereinten Kräften bei, dass der Papa im Kinderzimmer auch gut ist - oder er zieht im Schlafzimmer wieder ein. Ich empfehle ein eigenes Bett, das könnte auch auf der Seite vom Papa stehen. Und. es muss klar sein dass der Papa zuständig ist. Dazu wird es nötig sein, dass Sie sich wirklich zurücknehmen. Wenn Sie sich zuständig fühlen wird es nicht klappen. Es geht dann erstmal nicht darum, dass alle schnell schlafen, sondern dass der 3 Jährige und der Papa was Neues lernen. Viel Glück dabei Daniela Dotzauer