MamaAmeisenbär
Hallo Frau Dotzauer, Ich stelle mir bei meiner Tochter so einige Fragen zu ihrem Schlaf. Sie war noch nie eine besonders gute Schläferin. Der Mittagsschlaf raubt mir seit Monaten den letzten Nerv. Ich bringe sie mittags um 12 Uhr ins Bett. Sie schläft auch meistens innerhalb 10 Minuten ein. Sie schläft bei uns im Bett und ich lege mich daneben. Sie wacht nach einer Stunde spätestens auf. Ist dann für ca. 10 Minuten wach und schläft dann wieder ein. Sie wacht auf, hat noch nicht mal die Augen ganz geöffnet und sitzt oder steht sofort im Bett, wie von der Tarantel gestochen. Dann lege ich sie wieder hin. Alleine macht sie das nämlich ums Verrecken nicht. Je schnell ich reagiere, desto schneller schläft sie wieder ein. Was für mich bedeutet ich kann nie das Zimmer verlassen. Sobald ein minimales Geräusch zu hören ist, schreckt sie hoch. Als ob sie immer nur so halbwegs dösen würde. Was es mir auch unmöglich macht das Zimmer zu verlassen. Es kann auch passieren, dass sie während des Mittagsschlafs (ca. 2 Stunden) mehrmals aufwacht. Es ist im Großen und Ganzen eine völlig unruhige Situation. Der Schlaf scheint aber meistens erholsam für sie zu sein, weil sie einigermaßen zufrieden am Nachmittag ist. (Sie ist grundsätzlich oft unzufrieden) Nach dem Mittagsschlaf bin ich dann meist nur noch genervt. So schläft sie seit Monaten. Seit sie keine 2 Schläfchen mehr am Tag macht. Es gab keinen einzigen Mittagsschlaf an dem sie länger als eine Stunde geschlafen hat. Was kann die Ursache dafür sein, dass sie keine 2 Stunden am Stück schafft? Vielen Dank
Hallo und Grüß Gott! Kurz gesagt ist es nach Ihrer Schilderung so, dass Ihre Tochter elterngesteuert einschläft (daneben liegen, aufpassen dass sie liegen bleibt, beruhigen und Einschlafbegleitung). Wacht sie im Schlafphasenwechsel auf, will sie genau diese Situation vorfinden, sich vergewissern, ob noch alles wie gewohnt passt. Das erfordert dann elterliche Weiterschlahilfe, was wiederum selbstgesteuertem Einschlafen entgegen steht. Ich weiß jetzt nicht genau wie alt Ihr Kind ist, ob es schon läuft (sich auch körperlich auspowert), wie lange die Wachzeit ist wenn sie um 12.00 Uhr schläft... Allgemein läßt sich sagen, dass es sinnvoll ist die Kinder in der Eigenregulation zu unterstzützen. Eine gute Möglichlkeit dazu wäre es ihr ein Kuscheltier mit Bedeutung aufzuladen. Tagsüber in Tröste- und Beruhigungssituationen sollte es zum Einsatz kommen und mit Wohlgefühl und Vertrautheit verknüpft werden. Das ist ein längerer Prozess, denn aktuell nutzt Ihre Tochter ja die regulierenden Eigenschaften der Mama. So sind Sie mit von der Partie. Mein Rat dazu wäre es sich beim Einschlafen möglichst wegzudrehen und schrittweise weniger zu helfen. Wichtig dazu ist ein wirklich schlafbereiter Zustend (10-14 Monate: ruhiges Schoßspiel mit Objekte gucken etc. >15 Monate Bilderbuch schauen ) dann abdunkeln und "runterkuscheln"= singen und wiegen, dann sehr schlafbereit (Stimmungscheck erforderlich) hinlegen und sich möglichst wegdrehen. Steht sie auf sollten Sie ihr zeigen wie das hinlegen geht (mühsam- kann aber erlernt werden: auf die Matratze klopfen und es ihr zeigen) Zum Vorgehen in der Nacht: Getränke abgewöhnen, Kuscheltier angewöhnen, soziale Rückversicherung: "alles ist gut, ich hör dich schon - aber leg dich hin such deinen Schnuller und nimm die Kuschel" Schlafphasen verbinden ist nicht nur nachts (ca alle 2 Std) nötig, sondern eben auch mittags (meist nach 45-60 min). Wenn die Kinder älter werden, sich körperlich mehr auspowern und schon ihre 5-6 Wachstunden haben, gelingt das Weiterschlafen zunehmend selbstständiger. Aber solange sie ganz eng mit Ihnen und Ihrer Regulation einschläft und sie noch wenig zu ihrem Schlaf beiträgt, wird sie den Weiterschlafservice in Anspruch nehmen. Manche versuchen eine Zeitlang im Kinderwagen den Mittagsschlaf zu halten und gehen mindestens 11/2 Std., um das längere Schlafen zu etablieren - ist aber sehr anstrengend und auch keine sichere Methode. Es steht und fällt mit ihren eigenregulativen Fähigkeiten. Alles Gute dabei diese zu stärken. Herzliche Grüße Daniela Dotzauer