Frage im Expertenforum Babyschlaf an Mechthild Hoehl:

Mittagsschlaf ja oder nein

Mechthild Hoehl

 Mechthild Hoehl
Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (FGKiKP), familien­orientierter Baby­schlaf­coach, Marte-Meo-Therapeutin
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Frage: Mittagsschlaf ja oder nein

Lilal

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Hallo, mein Sohn ist 21 Monate alt und schon immer ein sehr sensibles, forderndes Kind. Nach langer Übung und viel Geduld haben wir einen super Rhytmus gefunden. Er schläft von 20.00 Uhr bis 7.30 und von 12.45 bis 13.45 Uhr. Er wacht nachts immernoch ca. Zwei mal auf (um 1 Uhr = Wasser und um 5 Uhr = Milch). Seit etwa zwei Wochen schläft er am Abend immer später ein. Obwohl ich ihn, wie immer, um 19.45 Uhr hinlege braucht er ewig um runter zu kommen. Er turnt, lacht und macht Quatsch bis er um 20.45 manchmal auch 21.00 Uhr einschläft. Außerdem ist er nach dem Mittagsschlaf total schlecht drauf und meckert nur rum.  Entsprechend habe ich heute versucht den mittagsschlaf wegzulassen. Er wirkte Mittags auch kaum müde. Wir haben uns dann nach dem Essen so um 14.30 Uhr in sein Zimmer gesetzt. Etwas abgedunkelt, ein Buch angeschaut, ein Puzzle gemacht und gekuschelt. Schon hier habe ich gemerkt, dass er nicht zur Ruhe kommt und immerzu zappeln muss. Den übrigen Tag war er super drauf, kaum müde und hat erstaunlich wenig gejammert.  Dann habe ich ihn heute um 18.45 hingelegt sodass er etwa um 19 Uhr schläft. Er wurde langsam auch ein bisschen müde, hat gegähnt und sich viel an die Ohren gelangt. Nachdem wir unsere gewohnten Rituale erledigt hatten, sollte er sich ins Bett legen. Dann ging es los und er hat wieder nur Quatsch gemacht. Ich habe ihn immer wieder gebeten sich hinzulegen, aber dann hat er geschrien und sich aufgeregt. Ich hab ihn dann wieder aus dem Bett gelassen und gemeint, dass ich neben seinem Bett warte bis er sich hinlegen möchte. Er ist auch immer bei mir geblieben aber nicht mehr ins Bett. Irgendwann war er so müde, dass er sich gegen die Ohren gehauen hat und trotzdem total aufgedreht war. Deshalb hab ich ihn genommen ins Bett gelegt und etwas festgehalten, damit er sich einfach mal entspannt. Dann hat er total geschrien etwa eine halbe Stunde bis er plötzlich einfach eingeschlafen ist.  Jetzt stell ich mir die Frage ob ich es eine Woche ohne mittagsschlaf ausprobieren soll, um herauszufinden ob das besser funktioniert. Vielleicht war es ja heute nur die Veränderung, die ihm am Abend schwer gefallen ist. Oder brauch er seinen Mittagsschlaf noch? Ich finde die Idee vom selbstbestimmten Schlafen super, allerdings kann ich mir bei meinem Sohn nicht vorstellen, dass er wirklich irgendwann von sich aus einschläft oder ins Bett möchte. Soll ich das einfach ausprobieren auch wenn es bis 24 Uhr dauert oder gibt es Kinder bei denen das niemals funktioniert? Pendelt sich das dann irgendwann ein? Wenn ich von Kindern höre, die einfach beim Spielen einschlafen, bin ich immer erstaunt, dass es so etwas gibt    Vielen Dank für Ihre Hilfe 


M. Hoehl

M. Hoehl

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Hallo Lilal, das ist das Gemeine an Kindern, dass sie ständig in der Entwicklung sind und immer dann, wenn man meint einen guten Rhythmus zu haben, entwickelt sich das Kind weiter und manches muss neu überdacht werden. Allerdings ist Ihr Kind für das Ende des Mittagsschlafes evtl noch ein wenig jung. Als Faustregel für das Ende des Mittagsschlafes kann man sich merken: Wenn das Einschlafen am Mittag so lang dauert, dass sich dadurch die Schlafzeit so nach hinten verschiebt, dass die Zeit bis zum Nachtschlaf zu kurz ist, dann kann er wegfallen. Wenn er nach dem Schlaf knatschig erwacht, ist das eher ein Zeichen dafür, dass er gern noch länger geschlafen hätte. Versuchen Sie ihn beim knatschigen Erwachen noch einmal mit einer Kuschelrunde, einmal umdrehen, ruhiges Streicheln, noch mal zur Ruhe zu bringen, so dass er noch mal eine Schlafphase von 45-60 Minuten dran hängt. Dann hätte er eine Wachphase von 5 Stunden bis zur erwünschten Nachtruhe, das ist lang genug, dass er wieder ausreichend  müde ist, aber er trotzdem noch nicht "überdreht" ist. Denn das beschriebene Verhalten Ihres Kindes deutet darauf hin, dass er eigentlich schon zu müde war, als er Richtung Bett gebracht wurde. Sorgen sie dafür, dass das Spätnachmittagsprogramm ab 17-18°° Uhr auch eher ruhig und langweilig  zugeht und Ihr Kind in dieser Phase schon Zeit für einen Austausch mit Ihnen hat., so dass er sich später leichter vom Tag verabschieden kann. Viel Erfolg, Mechthild Hoehl


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