Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Milchbedarf Fläschchenbaby 9 Monate

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Milchbedarf Fläschchenbaby 9 Monate

Mamarama

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Hallo,  meine Tochter ist nun 9 Monate alt und ist ein sehr aktives und fröhliches Kind. Abgesehen von den vielen Infekten, die sie von ihren beiden älteren Gwschwistern abbekommt ist sie ein sehr entspanntes Baby. Nachts wird sie 2-3 mal noch wach, nach einer kleinen Fläschchenmahlzeit (100-180 ml je nach Appetit ) ist meist wieder Ruhe und die Maus schläft weiter.  Leider hat sich das ziemlich eingeschlichen bei uns: sie wacht auf und kommt nur mit der Milch wieder zur Ruhe. Was kann ich tun um das zu reduzieren? Tagsüber isst sie ihre Breimahlzeiten zum Großteil gerne und in ausreichend großen Portionen. Ist es noch zu früh ihr die Fläschchen auszuschleichen? Soll sie stattdessen Wasser bekommen? Oder lieber die Milch beibehalten bis ca 15 Monate (so hatte ich es mit meinem Sohn gehandhabt, ich denke aber das war schon fast etwas spät). Schnuller nimmt sie übrigens keinen. Haben Sie Tipps? lg 


Dr. Dotzauer

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Guten Abend, Essen und Schlafen sind zwei verschiedene Dinge. Wenn sie tagsüber ausreichend ißt braucht sie nachts keine Flaschen mehr. Wann Sie diesen Schritt gehen ist eine ganz individuelle Angelegenheit. Alle Menschen wachen in der Nacht auf und brauchen eine Idee wie Weiterschlafen geht. Erwachsene drehen sich auf die andere Seite und schlafen weiter. Babys haben individuelle Weiterschlafassoziationen, in Ihrem Fall ist es  die Milchflasche und sie fordert diese auch ein, denn es ist ihre normale Einschlafwelt. Wenn Sie daran etwas ändern möchten, müssten Sie vorerst das Einschlafen vom Trinken trennen und ihr den Weg zur Entspannung zeigen, ohne "saugen und schlucken". Also mit einer immer gleichen Einschlafroutine. "Runterkuscheln“ nenne ich den Prozess, des Schlafbereitwerdens. Letzendlich ist es Singen und Wiegen in der Senkrechte im Dunkeln, ohne Beschwerde. Wenn sie schlafbereit ist, legt sie den Kopf ab, kann dann in die Waagerechte rutschen und im weiteren Verllauf abgelegt werden. Sie kann schrittweise lernen, dass es völlig ok ist bei Mama schlafbereit zu werden und in ihrem Bett einzuschlafen. Diese Einschlafroutine könnten sie am ersten Tagschlaf üben, da geht es am leichtesten. Wenn das gelingt, dann auch am Abend üben.  Zum Vorgehen in der Nacht: Sie können die nächtlichen Milchflaschen verdünnen und reduzieren und nach hinten schieben und so ihr Kind schrittweise an weniger Nachtkalorien gewöhnen. Nachts braucht es dann beim Erwachen im Schlafphasenwechsel (alle 2 Stunden) keine Nahrung, sondern eine Weiterschlafsprache. (schschsch, alles gut, dreh dich um ("bitte wenden") wo ist Schnuller/Kuschel...also eine Weiterschlafhilfe ohne Milchflasche. Solange Sie mit von der Partie sind, werden sie geweckt werden. Es braucht eigenregulative Fähigkeiten, die ein Säugling dann erlernt, wenn die Eltern ihrte Co-Regulation zurücknehmen. Ab dem ersten Geburtstag spätestens würde ich keine nächtliche Nahrung oder Wasser mehr anbieten. Essen und Trinken sollte sich auf den Tag konzentrieren.  Denken Sie daran, ihre Tochter auch ein Kuscheltier vertraut zu machen. Dies müsste tagsüber in Tröste-, Entspannungs- und Beruhigungssituationen mit Bedeutung aufgeladen werden. Dies fördert die Eigenregulation und schenkt Ihnen gute Nächte. Liebe Grüße  Daniela Dotzauer


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