Frage im Expertenforum Babyschlaf an Dr. med. Daniela Dotzauer:

Kind weigert sich einzuschlafen

Dr. med. Daniela Dotzauer

Dr. med. Daniela Dotzauer
Ärztin, Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkind­beraterin

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Frage: Kind weigert sich einzuschlafen

Ina1906

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Liebe Frau Dr. Dotzauer Meine Tochter ist 13 Monate alt und seit sie mobil geworden ist schläft sie schlecht. Nun hat das aber seit ca 4 Wochen einen neuen Höhepunkt erreicht. Das sieht dann so aus: Wir machen gemeinsam unsere Einschlaf-Routine die völlig entspannt abläuft. Sobald es aber ans tatsächliche einschlafen geht, beginnt eine Tortur: Sie brüllt, tobt, schlägt und tritt um sich, beißt ins Kissen oder alles was sie zu fassen bekommt. Das passiert sowohl tagsüber (zwei Schläfchen) sowie abends und hauptsächlich bei mir. Bei meinem Mann geht es viel besser. Zu ihm möchte sie nicht wenn ich da bin aber schläft dann recht schnell ein.  Ich weiß, dass es oft Übermüdung liegt. Allerdings habe ich wirklich ALLES probiert: Früher hinlegen, später hinlegen, satt, mit frischer Windel, mit mehr oder weniger Kleidung, im Bett, schaukelnd auf dem Arm, im Kinderwagen, ein Tagschlaf mehr/weniger.. Es ändert alles nichts. Sobald sie merkt, dass ihr die Augen zufallen, wehrt sie sich.  Ich habe auch vermehrt versucht es auszusitzen. Das habe ich nach 2h abgebrochen, als sie nur noch im Bett getobt und letztendlich dann auch geweint hat als sie liegen bleiben sollte. Ich fühle mich nicht gut damit, sie zum einschlafen zwingen zu müssen und festzuhalten, nur sehe ich keinen anderen Weg. Die Einschlafbegleitung dauert derzeit meistens 1-2h und das drei mal am Tag!!! Man kann den Tag nie planen. Ansonsten entwickelt sie gerade auch einen starken Willen und isst schlecht, möchte vermehrt Milch. Liegt es an der Entwicklung? Was kann man tun?


Dr. Dotzauer

Dr. Dotzauer

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Liebe Ina, Also aussitzen und schreien lassen bringt gar nichts, außer Stress auf beiden Seiten. Ich würde an verschiedenen Schrauben drehen: 1. Schlafdruck erhöhen und auf einen Tagschlaf in der Mitte des Tages umstellen. Dauert ,ist aber sinnvoll! 2.Schlafbereitschaft erhöhen, indem Sie sie mit der Neugier packen und nach dem Bettfertigmachen, ggfs Milchtrinken, Zähne putzen erst mal ins Schlafzimmer gehen, gedimmtes Licht und ein ausführliches ruhiges Schoßspiel zB interessante Alltaggs-Objekte "studieren" und nett interagieren "Sortierkörbchen mit 3-4 Objekten". Zum Bilderbuch anschauen ist sie wahrscheinlich zu müde, aber was "spannendes" explorieren, könnte klappen. Das würe ich ziemlich lange ppraktizieren, bis sie gähnt und Augen reibt und ihre Müdigkeit spürt. 3. Dann mit Herzenszeit (singen und wiegen) auf den Schlaf einstimmen indem Sie Wohlgefühl über ihrem Kind ausgießen. Ist individuell unterschiedlich, wahrscheinlich etwas tragen, singen, eerzählen, Rückenreiben, Popo klopfen. Aber alles nur im Genußmodus, wenn sie schreit, hilft nur ablenken, zutexten, Ortswechsel., etc. 4. Wenns beim Papa besser geht, sol das abendliche Zubettbringen mal eine Weile mal der Papa übernehmen.  5. Auch beim Mittagschlaf können Sie das Sortierkörbchen verwenden, wenn es überhaupt nötig ist. Meist sind die Kinder bei der Umstellung so groggy, dass es plötzlich viel leichter geht. 6. Nicht ins Schreien kommen lassen, ablenken... 7. eigener Wille entwickelt sich, das ist völlig normal. Aber versuchen, dass sie "online" bleibt, solange sie zuhört, schreit sie ja nicht. Man kann sein Kind nur in die Entspannung locken und nicht zwingen. 8. Kuscheltier tagsüner in Tröste und Beruhigungssituationen mit Bedeutung aufladen. Alles Gute Daniela Dotzauer


Ina1906

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Liebe Frau Dr. Dotzauer, vielen Dankn für die Tipps! Das habe ich wohl missverständlich formuliert, wenn ich es "aussitze" dann spielt sie ewig im Bett und wird dabei richtig wild. Ich bleibe immer dabei, das hilft aber auch nichts. Der Papa ist leider meistens zur Bettzeit noch arbeiten.  Ich werde mich mal an den Tipps versuchen. Herzlichen Dank! 


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