Nina893
Guten Morgen Frau Holtschlag, ich hoffe Sie können mir helfen. Mein Sohn, 12 Monate, hat eigentlich immer gut geschlafen. Zwar ist er immer bei mir im Arm eingeschlafen, aber ich konnte ihn dann ohne Probleme ablegen. Im März hat sich mein Partner von mir getrennt. Seitdem lebe ich bei meiner Schwester. Ich und der kleine teilen uns noch bis September ein Zimmer. Seitdem ist es allerdings eine Katastrophe mit dem schlafen. Nachmittags schläft er nur bei mir ein und ich kann ihn nicht ablegen. Nachts kann ich ihm ablegen, allerdings wird er mir jede Nacht um drei wach und ich muss ihn zu mir nehmen. Aufstehen will er um vier Uhr / fünf Uhr morgens. Am Tag schläft er mir dann nochmal zweimal jeweils 1,5 bis 2 Std. Er wird aber bereits um 18 Uhr wieder müde. Das Einschlafen dauert dann extrem lange. Wenn ich ihn in sein Gitterbett lege zum einschlafen dreht er extrem auf für ca eine Std. Meist schläft er dann aber hier von selbst nochmal ein. Aktuell fehlt uns natürlich etwas die Routine, das Zimmer ist extrem klein und ich schlafe auf der Luftmatratze. Können Sie mir weiterhelfen, wie ich es schaffe das er alleine schläft? Ich schaffe gar nichts mehr und muss meistens bis spät in die Nacht arbeiten weil er unterm Tag nicht alleine schläft. Später ins Bett bringen / weniger Schlaf ist schwierig, da er extrem zickig und müde ist. Ich hoffe Sie können mir helfen wie ich es schaffe das der kleine alleine einschläft / durchschläft. Vor allem wird er ab September ein eigenes Zimmer haben. Auch ob das auspowern im Gitterbett sinnvoll ist bis er schläft? lg
Liebe Nina, weder das "Auspowern" im Kindrbett noch Schlafentzug sind sinnvolle Wege, ein Kind zum Schlafen zu bringen. Ich denke, Sie befinden sich auch durch die Trennung gerade in einer Phase, in der es nicht immer einfach ist, Klarheit und Orientierung zu vermitteln. Das ist absolut verständlich, wirkt aber auf ein Kind so, dass es noch mal mehr Nähe finden möchte. Es wäre gut, wenn Sie nun mit dem Mittagschlaf anfangen würden dem Kleinen zu "erklären", dass er auch alleine einschlafen kann. Was Mittags klappt, klappt dann Abends auch meist. Ich persönlich fahre die Kinder auf meinem Schoß herunter, bevor ich sie dann in das Gitterbett lege. Ich massiere sie etwas, gebe ihnen Halt, schaukel und lass sie ein wenig meckern. Hier ist es aber wichtig, selber ruhig und entspannt zu sein, damit sich die Situation nicht hochschaukelt. Wenn die Kinder dann ganz entspannt sind, lege ich sie sehr langsam und trotzdem so, dass sie es mitbekommen in ihr Bett. Wenn sie dort noch mal weinen, schaukel ich sie im Bett etwas und wenn sie richtig doll weinen, nehme ich sie noch mal hoch. Wenn es beim 2. ablegen nicht klappt, das Ganze auf den nächsten Tag verschieben und sehr ruhig in der Interaktion sein. Kinder brauchen Zeit bis sie verstehen, was ihnen gut tut und was sie wirklich brauchen. Auf meiner Website habe ich das Ablgen noch etwas detaillierter beschrieben. Sie können den Kleinen auch ganz wach ins Bett legen, dann sollten Sie aber in der Nähe sitzen und Empathie zeigen. Dieser Weg erfordert allerdings noch mehr Klarheit und Geduld. Das Arbeiten in der Nacht ist auf keinen Fall gut, ich würde empfehlen dass Sie in seiner Gegenwart etwas arbeiten und dass sie trotzdem zeigen, dass Sie ihn wahr nehmen. Sie sehen schon, das Thema ist etwas komplex für eine einfache Antwort im Forum. Wenn Sie noch die eine oder andere Verständnisfrage haben, würde ich ein Zoom-Meeting oder eine Telefonberatung empfehlen. Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Geduld und viele schöne Momente mit dem Kleinen, Margit Holtschlag